Die ungewollte Braut von Atticus Fawn

AUTUMN Da ist er. Die Liebe meines Lebens, die meine beste Freundin küsst. Er weiß nicht, dass er die Liebe meines Lebens ist; natürlich weiß es niemand, nicht einmal meine beste Freundin. Sie hat ihn verführt und kann sich nicht entscheiden, ob sie in ihn oder in Damon verliebt ist. Ich kann Dante auch nicht vergessen. Das Traurige daran war, dass alle drei Männer Brüder waren. Ich habe ihre verrückte Liebe jahrelang beobachtet, wenn man das überhaupt als Liebe betrachtet. Ich habe mich nach Atticus gesehnt, seinen Schmerz gefühlt und alles mit ihm durchgemacht, ohne auch nur ein einziges Wort zu wissen. Jedes Mal, wenn sie ihm das Herz brach und zu Damon rannte, spürte ich den Schmerz, den er fühlte. Jedes Mal, wenn sie die beiden verließ und zu Dante lief, spürte ich es auch. Ich konnte nicht verstehen, wie drei Männer so verliebt in eine Frau sein konnten, die sich nicht für eine entscheiden konnte. Es hätte nicht so schwer sein sollen. Sie hätte sich für einen entscheiden sollen; sie hätte nicht alle fragen sollen, zu wem sie als Nächstes laufen würde. Atticus hatte das nicht verdient; keiner seiner Brüder tat es auch. Sie glaubten alle, dass sie ihre Gefährtin war. Ich hätte nicht gedacht, dass sie alle so viel Pech haben könnten, am Ende das gleiche Mädchen als ihre Partnerin zu haben. Ich hatte das Gefühl, dass etwas nicht stimmen musste. Aber ich war die Einzige, die so zu denken schien. Es half auch nicht, dass Anya meine beste Freundin war. Ich liebte sie, da sie die engste Freundin war, die ich hatte. Ich sollte sie dabei unterstützen, obwohl ich seit dem ersten Tag, an dem ich ihn kennengelernt habe, in Atticus verliebt war. Ich erinnere mich an diesen Moment, als wäre es gestern gewesen. Ich hatte mein Buch versehentlich auf den Boden fallen lassen, und er hatte sich auf den Boden gelegt, um es für mich aufzuheben. Unsere Hände berührten sich zum ersten Mal an diesem Tag, als er es mir zurückgab, und die Funken, die ich spürte, reichten aus, um mich zwischen meinen Beinen nass zu machen. Ich dachte, er fühlte genauso, bis ich merkte, dass er mich nicht ansah. Er sah Anya an. In diesem Moment wurde mir klar, dass er in sie verliebt war. Damals dachte ich, es wäre in Ordnung; Ich dachte, was ich fühlte, sei nur eine einfache Verliebtheit. Ich habe mich geirrt. Also falsch. Damals war ich vierzehn; Ich wusste kaum, was es bedeutete, jemanden zu lieben. Heute wusste ich, dass es dein Herz in tausend Stücke reißen könnte, wenn du siehst, wie die Person, die du liebst, in jemand anderen verliebt ist. Und es tat noch mehr weh, zu wissen, dass die Person, die er liebte, ihn immer wieder verletzte, indem sie sich nicht entscheiden konnte. An diesem Tag dachte ich, es würde mit Atticus aufhören; Ich dachte, sie würde allein mit ihm zusammen sein wollen. Aber als Anya seine Brüder kennenlernte, erlebte sie die gleichen Gefühle wie bei ihm. Und sie versuchte nicht, es vor keinem von ihnen zu verbergen. Sie alle wussten, dass sie sich nicht entscheiden konnte. Sie wussten alle, dass sie die drei wollte, nicht nur einen. Aber damit waren sie nicht einverstanden. Sie waren nicht glücklich. Die Brüder teilten nicht gerne. Ich konnte es ihnen nicht verübeln. Aber warum versuchten sie nicht, ein anderes Mädchen in ihr Leben zu lassen? Ich habe darauf gewartet, dass Atticus mich bemerkt, nur ein einziges Mal. Ich wollte Anya sagen, dass ich ihn liebe, seit ich ihn zum ersten Mal getroffen habe. Ich wollte, dass sie weiß, dass er derjenige ist, mit dem ich zusammen sein will. Aber wie gesagt, damals wusste ich noch nicht, was Liebe wirklich ist. Ich wusste nicht, was mich erwartete oder wie ich mit meinen Gefühlen umgehen sollte. Und als ich Atticus an diesem Tag endlich zu ihr brachte, unterbrach sie mich; sie ließ mich nicht sprechen; sie war die Erste, die sagte, dass sie ihn mochte, dass sie mit ihm zusammen sein wollte. Ich wollte nicht das Mädchen sein, das nicht für ihre beste Freundin da sein konnte. Es ist auch nicht so, dass Atticus mich überhaupt ausgesucht hätte. Wenn ich diejenige gewesen wäre, die anstelle von ihr den ersten Schritt gemacht hätte, hätte er mich in Windeseile abgewiesen. Vielleicht war das ein weiterer Grund, warum ich Anya nie die Wahrheit über meine Gefühle für ihn erzählte. Und ich dachte nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für mich war, ihr oder irgendjemand anderem diese Wahrheit zu offenbaren. Dafür war es jetzt zu spät. Für uns war es zu spät. Es würde nie etwas zwischen Atticus und mir geben. Es war etwas, das ich lernen musste, zu akzeptieren. „Autumn!“ Meine Mutter ruft meinen Namen, als sie in mein Zimmer stürmt. „Warum bist du immer noch nicht angezogen? Ich habe dir doch gesagt, dass die Fawns uns zu einem wichtigen Treffen zu sich nach Hause eingeladen haben.“ Die Fawns. Dieselbe Familie, an die ich nicht aufhören konnte, zu denken. Atticus Fawn. Dante Fawn. Damon Fawn. Es gab noch weitere Geschwister. Aber diese drei waren diejenigen, über die ich am meisten Bescheid wusste. Die Familie Fawn war Geschäftspartner meiner Eltern. Sie sind der Grund, warum wir alle die Angelites Akademie für Übernatürliche besuchen. Jeder weiß, dass nur die Reichsten diese Schule besuchen. Unsere Familien waren Milliardäre. Anya passte nicht in diese Kategorie. Sie war das einzige Mädchen in unserem Jahrgang, das nicht reich war. Es gab immer ein Mädchen oder einen Jungen, dem der Direktor den Eintritt in unsere Schule erlaubte. Es war eine Regel, an der sie festhielten, auch wenn nicht viele der wohlhabenden Familien mit dieser Entscheidung einverstanden waren. Während die Schule normalerweise tat, was die wohlhabenden Eltern verlangten, war dies eine Regel, die trotz der Gegenreaktionen, die sie erhielt, erlaubt war. Das liegt daran, dass der Direktor kein komplettes Arschloch war. Er wollte zumindest einem durchschnittlichen Kind die Chance geben, eine gute Ausbildung an unserer Schule zu erhalten. Aber ich war mir sicher, dass sich diese Regel ändern würde, wenn ein neuer Schulleiter ernannt würde. Nicht viele hatten den Mut wie Sir Alex Smith. Ich legte das Telefon weg. Ich hätte nicht noch einen Post von Anya und Atticus zusammen sehen müssen. „Mama“, sage ich und schaue auf mein T-Shirt und meine Jeans. „Ich bin angezogen.“ Sie verschränkt die Arme vor der Brust und rümpft die Nase, wie sie es immer tut, wenn sie mit mir unzufrieden ist. „Ich hoffe, du bist bald erwachsen, junge Dame. Nur weil dein Vater und ich so nett waren, dich das zu Hause tragen zu lassen, heißt das nicht, dass du dich in der Öffentlichkeit so kleiden darfst. Vor allem nicht in der Nähe der Fawns. Du wirst ein Kleid tragen, wenn du sie heute Abend triffst.“ „Ich verstehe das nicht“, schmolle ich. „Du gehst immer alleine zu diesen Treffen. Du und Papa. Warum schleppst du mich dann dieses Mal mit dir? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du Alaina oder Hayes bittest, sich uns anzuschließen.“ „An diesem Treffen bist du zufällig beteiligt.“ Sie rastet aus. „Wenn Alaina an der Reihe ist, wird sie auch zu uns stoßen. Was Hayes betrifft, so ist dein Bruder unterwegs, um ein weiteres Mädchen zu unterhalten. Ich würde für ihn beten, wenn ich du wäre. Er wird eines Tages Ärger machen.“ Was meinte sie damit, dass Alaina an der Reihe ist? Normalerweise würde ich jede Gelegenheit nutzen, um Atticus zu sehen, aber ich wusste bereits, dass er heute Anya treffen würde. Sie hatte mir erzählt, dass sie ein Date hatten. Es war ihre Nacht. Morgen wird sie Dante sehen, und am Sonntag wird sie Damon sehen. Es ist verrückt, dass sie sich überhaupt auf diesen seltsamen Zeitplan geeinigt haben. Ihre Beziehung hat mich ein bisschen ausgeflippt. Meine Mutter geht aus dem Zimmer, nur um ein paar Minuten später mit einem königsblauen Kleid zurückzukommen. „Zieh das an. Wir fahren in zehn Minuten los. Ich gehe davon aus, dass du bis dahin im Auto sitzt.“ Ich seufze. Einfach mein Glück. Der eine Tag, an dem ich die Fawns besuchen soll, ist zufällig der eine Tag, an dem Atticus nicht da ist.