Prolog
Beth war auf dem Heimweg von ihrem letzten Tag bei ihrem Job nach der Schule. Sie war ziemlich müde. Sie musste für den Umzug quer durch die Bundesländer packen und die letzten Wochen in der Schule und dann die Arbeit hinter sich bringen. Es war erschöpfend. Sie wollte nicht vor ihrem letzten Jahr im Gymnasium umziehen, aber ihre Mutter hatte eine Beförderung auf der Arbeit bekommen und musste in ein neues Büro wechseln. Ihr Vater wurde beruflich ins Ausland versetzt, also entschied sie sich, bei ihrer Mutter zu wohnen. Sie hörte Chicagos größte Hits, weil es sie an die langen Autofahrten erinnerte, die sie mit ihrer Mutter unternommen hatte, als sie jünger war. Sie war zwar erst etwa 17 Jahre alt, liebte aber die klassische Rock-Musik, die ihre Mutter hörte. Sie achtete nicht auf ihre Umgebung oder wer um sie herum war, beschäftigte sich zu sehr damit, für sich alleine zu singen und darüber nachzudenken, was sie für den bevorstehenden Tanz in den kommenden Wochen tragen sollte. Ihr Freund hatte sie gefragt, ob sie mitgehen wollte. Sie hatte endlich die Erlaubnis ihres Vaters dazu bekommen. Das heißt, sie konnte endlich mit ihm allein darüber reden, ohne dass ihre Stiefmutter dabei war. Es war nicht so, dass Karen sie nicht mochte oder so, sondern Beth schien immer diejenige zu sein, die bemerkt wurde, wenn etwas schiefging. Ihre Stiefschwestern waren in den Augen aller „Engel“.
Als sie die letzten paar Blocks hinter sich gebracht hatte, beschloss sie, einen Umweg durch den Park zu machen. Sie ging gerne nachts durch den Park, denn ihr Hund hatte am Morgen ein Stinktier in den Büschen auf dem Hauptweg entdeckt und sie wollte unbedingt vermeiden, dass sie diese Woche wieder ein Tomatensaftbad nehmen musste. Es war schon schlimm genug, dass sie es heute Morgen vor der Schule machen musste. Sie hatte wirklich die Schule schwänzen wollen, denn es wäre peinlich gewesen, wenn sie den Geruch nicht hätte loswerden können. So roch sie wahrscheinlich, als hätte sie jede Testflaschen im Kaufhaus benutzt, weil sie den ganzen Tag über Parfüm auftrug, um den verbleibenden Geruch zu verdecken.
Als sie den Park halb durchquert hatte, wurde sie zu Boden gestoßen. Sie war einen Moment schwindlig und wusste nicht, was los war. Als nächstes bemerkte sie, dass sie einen Schlag auf den Hinterkopf bekam und ihre Welt begann, schwarz vor Augen zu werden. Sie spürte, wie sie in die Bäume gezerrt wurde und sich Steine in ihre Haut bohrten. Als sie ihren Angreifer ansah, bemerkte sie, dass er groß und hinkend war. Er hatte lange struppige Haare. Das aussah, als wäre es seit Monaten nicht mehr gewaschen worden. Seine Kleidung war zerrissen und von Schmutz und Matsch verschmiert. Er ließ sie los und drehte sich um, und sie sah eine riesige Narbe, die sein Gesicht von seinem Auge bis hinunter zum Rand seiner Lippen säumte und weiter in den Kieferansatz seines buschigen Bartes verlief. Seine Augen waren dunkel und er schien betrunken oder high zu sein.
Sie war entsetzt, nicht zu wissen, was dieser Mann mit ihr vorhatte und fühlte Tränen über ihr Gesicht laufen. Sie flehte ihn an, sie gehen zu lassen und versprach, niemandem etwas zu erzählen, aber er lachte nur über sie. Dann stürzte er sich auf sie und begann, ihre Hose von ihrem Körper zu reißen. Sie versuchte, sich gegen ihn zu wehren. Sie schaffte es, ihn ein paar Mal zu kratzen, bevor er ihr mit großer Wucht ins Gesicht schlug. Sie wusste nicht genau, was passierte, bis sie einen so immensen Schmerz zwischen ihren Schenkeln spürte und versuchte zu schreien, aber das Monster über ihr bedeckte ihren Mund mit seiner schmutzigen Hand. Sie hörte ihn über sich grunzen und die Tränen liefen weiter über ihr Gesicht, als ihre Unschuld ihr geraubt wurde.
Für Beth fühlte es sich wie Stunden an, aber es waren wahrscheinlich nur ein paar Minuten, als sie ihn stöhnen hörte und ihn sich von ihrem Körper entfernen spürte. Sie dachte, ihre Qual sei vorbei, aber anscheinend hatte dieses Monster andere Pläne. Er war im Begriff, auf sie einzuschlagen, als sie einen Hund in der Ferne heulen hörte. In den Augen ihres Angreifers veränderte sich etwas. Etwas wie Angst, als er seine Hose hochzog und sich von ihr zurückzog. Bevor er von ihr abließ, knurrte er und sagte etwas zu ihr, das sie nie vergessen wird, "Es ist noch nicht vorbei, Schlampe."