Kapitel 1
Elizas Perspektive
Ihr Leben war völlig auf den Kopf gestellt worden. Ihr Vater Taro war noch nicht einmal ein Jahr tot, und jetzt hatte ihre Mutter nicht nur jemanden kennengelernt, sondern ihn auch noch geheiratet. Nun sollten sie nach Bear Lake, Utah, ziehen. Ein Ort, an den Eliza nicht wollte. Sie kannte Logan Greystone nicht, wusste nur, dass er ein wohlhabender Immobilienentwickler war, der in einer angeblich luxuriösen Wohnanlage lebte, die er selbst besaß.
Dort sollten sie nun wohnen, im obersten Stockwerk. Ihre Mutter versicherte ihr, dass sie es dort lieben würde. Alle seien sehr freundlich, und jeder in der Wohnanlage kenne sich und komme gut miteinander aus. Es gäbe viel für sie zu tun diesen Sommer. Logan hatte einen Sohn, der 22 Jahre alt war, und Conner hieß. Ihn und seine Freunde würde sie kennenlernen, sobald sie ankäme.
Eliza hatte sich heftig dagegen gewehrt, dorthin zu gehen. Sie war gerade erst 18 geworden und galt nun als Erwachsene, die alleine in ihrem Elternhaus bleiben konnte. Sie wollte hier bleiben, bei den Menschen, die sie kannte, und ihren Freunden, bevor sie nach Neuheim aufbrechen würde, um zu studieren. Das war ihr Plan gewesen, immer schon. Sie wollte an die Universität Bologna, wo auch ihr Vater studiert hatte.
Doch anscheinend fand ein gewisser Logan Greystone, dass das nicht angemessen war, und zu ihrem Entsetzen hatte ihre Mutter ihm zugestimmt. Logan hatte das Studiengeld, das für sie vorgesehen war, unter seine Kontrolle gebracht und plante nun, ihr eine schöne Universität in den Staaten zu finden. Sie hatten endlos darüber gestritten, als ihre Mutter nach Hause kam. Ihre Bewerbung war schon eingereicht, doch Logan hatte es sich herausgenommen, diese zu stornieren. Niemand hatte sie gefragt oder mit ihr darüber gesprochen. Er hatte es einfach getan. Was sie wollte, zählte plötzlich für niemanden mehr.
Ihr war es auch verweigert worden, im Haus ihres Vaters zu bleiben. Nicht einmal die Sachen ihres Vaters hatten sie eingepackt, um sie mitzunehmen. Eliza war sich sicher, dass Logan nichts von ihrem Vater in seinem Haus haben wollte. Alles, was sie mitnehmen durfte, waren ihre eigenen Sachen, ein paar Koffer. Mehr nicht.
Es war eine lange Fahrt, und sie saß unglücklich auf dem Rücksitz, während ihre Mutter und der Mann, der jetzt angeblich ihr neuer Vater sein sollte, wie ihre Mutter es formulierte, sich fröhlich unterhielten. Ein arroganter Mistkerl, wie sie fand. Als sie sich gestern geweigert hatte, ins Auto zu steigen und loszufahren, war er praktisch ausgerastet und hatte von ihr verlangt, ins Auto zu steigen. Sie hatte ihm, völlig unbeeindruckt von seinen Forderungen, über die Schulter zurückgerufen, dass sie verdammt noch mal das Recht hatte, sich von ihren Freunden zu verabschieden. Und dann war sie einfach von diesem Mann weggestapft.
Sie war dann auch nicht zurück zum Haus gegangen, sondern zu Cordi und hatte sich auf deren Bett fallen lassen, fast den Tränen nah. Es war einfach nicht fair. Alles in ihrem Leben war den Bach runtergegangen. Als sie gestern von ihrer Arbeit in der Universitätsbibliothek nach Hause gekommen war, einer Arbeit, die sie liebte, hatte sie einen fremden Mann in ihrem Haus vorgefunden, ihre Mutter auf seinem Schoß. Sie hatte diesen Logan vorher nie getroffen. Sie hatte ihn wütend angestarrt, bevor sie überhaupt eine Vorstellung bekommen hatte, und dann hatte man ihr gesagt, sie seien schon gepackt und sie solle ins Auto steigen. Es sei eine lange Fahrt nach Utah.
Sie hatte nicht einmal gewusst, dass sie kommen würden oder dass sie erwarteten, dass sie mit ihnen zurückgehen würde. Sie wusste nur, dass ihre Mutter die letzten Monate mit ihm in Utah verbracht hatte, während sie selbst allein gelebt hatte. Nun war ihre Mutter mit diesem neuen Freund, jetzt ihrem Ehemann, einem reichen Mistkerl, der scheinbar die vollständige Kontrolle über ihr Leben und ihre Ersparnisse übernommen hatte, zurückgekehrt.
Sie hatte bei Cordi übernachtet und war gar nicht erst nach Hause gegangen, hatte alle Anrufe ihrer Mutter ignoriert, ebenso wie die Textnachricht, die besagte: „Eliza, hier ist Logan. Du kommst jetzt nach Hause.“ Sie hatte die Nachricht Cordi gezeigt und gemurmelt: „Lass uns von hier abhauen.“ Genau das hatten sie dann auch getan. Sie waren in Cordis Auto gestiegen und zu einer Party gefahren, die in dem Haus eines Typen stattfand, den Cordis Bruder kannte.
Die ganze Nacht hatten sie unterwegs verbracht, und sie hatte ein paar Drinks zu viel gehabt. Sie hatte es gebraucht, dachte sie. Sie war noch nicht einmal alt genug, um zu trinken, aber das war ihr egal. Wenn sie gezwungen wurde, in das Haus eines Fremden zu ziehen, der nun glaubte, ihr Vater zu sein und ihr sagen zu können, was sie zu tun hatte, würde sie es ihm nicht leicht machen.
Sie würde schwierig sein, was eigentlich gar nicht ihrer Art entsprach. Normalerweise war sie ein nettes, höfliches, wohlerzogenes Mädchen. Ihr Vater hatte sie gut erzogen, aber dieses Jahr war hart gewesen. Ihre Mutter schien ihren Ehemann, den sie angeblich mit ganzem Herzen geliebt hatte, völlig vergessen zu haben. In den drei Monaten, seit sie Logan kennengelernt hatte, hatte sie den Namen ihres Mannes nicht einmal erwähnt. Eliza hatte sogar das Gefühl, dass ihre Mutter ihr missbilligend gegenüberstand, wenn sie ihn erwähnte, als wollte sie sich gar nicht mehr an ihn erinnern.
Eliza jedoch würde ihn nicht vergessen. Er war freundlich und liebevoll gewesen, hatte sie ermutigt, die Welt zu erkunden und all ihre Träume zu verwirklichen. Er war das genaue Gegenteil von dem neuen Mistkerl in ihrem Leben, der nicht gut darauf reagiert hatte, dass sie die ganze Nacht unterwegs gewesen war und dann verkatert nach Hause kam und ihm fast vor die Füße gekotzt hätte. Sie hatte eigentlich auf seine Schuhe gezielt, aber der Mann war blitzschnell zur Seite gesprungen. Sie glaubte nicht, jemals jemanden so schnell sich bewegen gesehen zu haben.
Er hatte ihr mit erhobener Stimme befohlen, duschen zu gehen. Er würde nicht zulassen, dass sie sein Auto vollstank. Kaum war sie angezogen, wurde sie in sein Auto verfrachtet und angewiesen, keinen weiteren Ärger zu machen.
Keine zehn Minuten später unterhielten sich Logan und ihre Mutter fröhlich darüber, wie schön es sein würde, nach Hause zu kommen und Zeit miteinander zu verbringen. Es war nicht ihr Zuhause, und sie wollte nicht dorthin, aber sie wurde gezwungen. Sie verbrachte die lange Fahrt damit, aus dem Fenster zu starren oder Cordi zu schreiben, wie sehr sie ihren neuen Stiefvater hasste.
Der einzige Kommentar, den sie gemacht hatte, war die Frage, warum sie nichts aus dem Haus mitnahmen. Sie wollte das Auto ihres Vaters behalten. „Die wichtigsten Sachen für dich werden verschickt, Eliza“, hatte Logan ihr gesagt. „Sie werden in ein paar Tagen ankommen.“
Sie hatte danach nichts mehr gesagt, nur etwas vor sich hin gemurmelt über das Auto ihres Vaters, das besser da sein sollte, sonst würde sie ihm das Leben zur Hölle machen. Nach diesem Kommentar war es still geblieben. Sie machte unmissverständlich klar, dass sie nicht mit ihnen gehen wollte. Fand es überhaupt nicht notwendig. Das gestrige Geschrei mit ihrer Mutter hätte ihnen allen sagen sollen, was sie wissen mussten.
Sie hatte direkt auf Logan gezeigt und gesagt: „Ich kenne ihn nicht, er ist nicht mein Vater und wird es auch nie sein. Ich gehe verdammt nochmal nicht mit.“
Er hatte sich zurückgehalten und zugesehen, wie die beiden darüber stritten, ob sie mitkommen sollte. Hatte erst eingegriffen, als ihre Mutter fast geweint hatte, weil Eliza sie anschrie: „Hast du meinen Vater überhaupt geliebt, oder bist du einfach verdammt schnell über ihn hinweggekommen?“ Hatte verletzende Worte gesagt, weil sie selbst verletzt war. Weil sie nicht ihr Zuhause verlassen wollte, in dem sie mit ihrem Vater aufgewachsen war. Er war erst vor neun Monaten beerdigt worden. Es hatte ihrer Mutter nur sechs Monate gereicht, um ihn zu vergessen.
Ihre Mutter hatte halb geflüstert, halb unter Tränen gesagt: „Habe ich kein Recht, auch glücklich zu sein?“ Und da war es Logan gewesen, der eingeschritten war und ihr gesagt hatte, sie solle erwachsen werden. Sie sei 18 und solle sich wie ein Erwachsener benehmen. Jetzt wurde sie gezwungen, in einen anderen Bundesstaat zu ziehen, wo sie niemanden kannte. In das Haus eines Mannes, den sie nicht kannte und nicht kennenlernen wollte.
Sie hielten nur an, um etwas zu essen und das Auto zu tanken. Es war ein großer Geländewagen, was ihr egal war, er war ihr zu protzig und roch nach Geld. Alles an diesem Mann war teuer, aber das wusste sie schon von ihrer Mutter, die ihr erzählt hatte, dass er wohlhabend war. El interessierte sich nicht für Geld. Sie wollte nur weg und im Ausland studieren, sie und ihr Vater hatten so lange sie sich erinnern konnte, Geld beiseitegelegt, um ihr ein Studium im Ausland zu ermöglichen, ein Universitätsfonds. Er war auf den Namen ihres Vaters gelaufen und dann auf ihre Mutter übergegangen, die das Geld dummerweise an Logan übergeben hatte, und nun hatte sie nichts mehr.
Sie hatte die riesigen Tore gesehen, die sich für sie geöffnet hatten, und hörte die aufgeregte Stimme ihrer Mutter, die sagte, dass sie nun zu Hause seien, sie solle sich die Umgebung gut anschauen. Sie würde es bestimmt lieben.
El bezweifelte es. Es würde nur so lange dauern, bis sie ihr Geld hatte und hier weg konnte, ins Ausland ging, um ihren Abschluss zu machen, verdammt, vielleicht würde sie nie zurückkommen. Es war nicht so, als würde es ihrer Mutter etwas ausmachen, sie war jetzt ganz von Logan vereinnahmt.
El blickte doch aus dem Fenster auf die geschlossene Wohnanlage, durch die sie fuhren, alles war sauber und ordentlich, nichts schien wirklich fehl am Platz zu sein, was ihr ein wenig merkwürdig vorkam. Es war spät am Abend, und sie sah keine einzige Straßenlaterne, obwohl in vielen Häusern die Lichter brannten. Kein einziges Haus sah für sie heruntergekommen aus, und Logan kommentierte: „Wie wäre es, wenn ich durch das Einkaufszentrum fahre, damit du siehst, wo sich die Jugendlichen hier aufhalten?“
Sie hatte keine l**t zu antworten, aber er hatte es trotzdem getan. Es war nicht besonders groß, nur ein paar Boutiquen, zwei Cafés, eine Bäckerei und ein Schwimmbad mit vielen Wasserrutschen. Dort spielten und schwammen Kinder. Neben dem Schwimmzentrum bemerkte sie einen großen offenen Park, in dem viele Menschen grillten.
Sie sahen, wie viele Menschen aufblickten und winkten, und Logan sowie ihre Mutter winkten und lächelten zurück. Sie jedoch nicht, obwohl sie viele Blicke auf sich spürte, als das Auto weiterfuhr. Es waren noch zehn Minuten bis zu der Apartmentanlage.
Der Ort war riesig, sah aus wie ein großes Hotel, mit Säulen vor dem Eingang und einer imposanten Treppe, die hinaufführte. Auf beiden Seiten der Treppe erstreckte sich eine große Rasenfläche, auf der sich einige Bänke befanden. Sie konnte einen jungen Mann sehen, der oben auf der Treppe stand, hellgraue Hosen und ein weißes Hemd trug. Er sah aus wie Logan, das musste wohl sein Sohn Conner sein, vermutete sie.
Logan hielt das Auto direkt vor den Treppen an und stieg aus. Sie blieb sitzen und beobachtete, wie ihre Mutter sich keinen Millimeter rührte und darauf wartete, dass Logan um das Auto herumging und ihr die Tür öffnete. Wer war sie nur geworden?
El öffnete ihre eigene Tür und stieg selbst aus, warf einen Blick auf den Mann, der oben auf der Treppe stand. Er starrte sie an, musterte sie, sagte nichts, richtete seine Augen wieder auf seinen Vater und ignorierte sie damit. Seine dunkelblauen Augen waren hart und kalt, und sie hatte das deutliche Gefühl, dass er sie hier genauso wenig haben wollte, wie sie selbst hier sein wollte.
„Vater, Brittney“, sprach er die beiden an.
„Sohn, wie war alles, während ich weg war?“
„Gut…“ Seine Augen wanderten wieder zu ihr, dann sagte er: „Ich kann mich um das Familiengeschäft kümmern.“
„Das weiß ich. Keine Probleme?“
„Keine, die ich nicht bewältigen konnte“, antwortete er.
„Gut, Conner, das ist Eliza, deine neue Stiefschwester. Eliza, mein Sohn Conner.“
Seine Augen waren wieder auf sie gerichtet. „Hallo“, sagte er, klang gelangweilt.
Sie blickte nur zu ihm hinauf und schwieg, bis ihre Mutter sie aufforderte: „El, benimm dich.“
„Warum?“, dachte sie sich. „Hi“, erwiderte sie in dem gleichen gelangweilten Ton und wandte sich von ihm ab.
„Eliza, ich weiß, du bist 18, also dachte ich, du könntest eine eigene Wohnung haben. Ich habe dir ein Ein Zimmer Apartment im obersten Stockwerk besorgt.“
Sie hörte, wie sein Sohn etwas Unverständliches murmelte und sah, wie Logan ihn anfunkelte, wohl hatte er etwas aufgeschnappt, was sie nicht hören konnte. Der Mann drehte sich einfach um und ging hinein. „Conner, du wirst Elizas Sachen holen und dafür sorgen, dass sie sich hier willkommen fühlt“, knurrte Logan. Es schien also nicht nur sie zu sein, die ihn nervte.
Sie sah zu, wie Conner stehen blieb, kurz bevor er das Apartmenthaus betrat, sich dann umdrehte und sie anstarrte. „Dafür haben wir Leute, Vater.“
„Ja, das haben wir. Aber du solltest dich auch benehmen.“
Es schien, als hätte sie recht gehabt. Er wollte sie überhaupt nicht hierhaben. Nun gut, sie würde so schnell wie möglich verschwinden. El sah, wie sich sein Kiefer anspannte, als er an ihr vorbeistapfte, aber er sagte nichts. Sie hatte bemerkt, dass nur ihre Sachen eingepackt worden waren, nichts von ihrer Mutter. Offensichtlich war das nicht nötig, Logan hatte ihr alles gekauft, was sie sich nur wünschen könnte oder jemals benötigen würde.
„Bleibe ich nicht bei dir und Mutter?“ fragte sie, als sie ins Haus gingen.
„Ich dachte auch, dass sie bei uns wäre, Logan,“ kommentierte ihre Mutter.
„Ich habe darüber nachgedacht. Sie ist 18 und braucht ihren eigenen Raum.“ Er hatte sich umgedreht und sie direkt angesehen. „Ich habe nur eine Bitte, Eliza, an die du dich immer halten wirst. Du wirst niemals mein Büro betreten, ohne anzuklopfen und hereingebeten zu werden, selbst wenn die Tür offen steht. Ist das klar?“
„Glasklar.“ murmelte sie und wurde daraufhin scharf angesehen.
„Dieser Tonfall wird auch nicht toleriert.“
„Was wirst du dagegen tun? Mich rauswerfen? Nur zu, pack mich nach Neuheim, das würde mir gefallen.“ schoss sie zurück.
Sie spürte, wie die Wut sofort in ihm aufstieg, während er sie anstarrte, und sie hielt seinem Blick stand. „Ich werde keinen Respektlosigkeit dulden, junge Dame. Das wirst du hier schnell lernen.“
„El, bitte versuch dich einzuleben. Das ist jetzt dein Zuhause. Gib ihm bitte eine Chance.“ seufzte ihre Mutter. „Ich weiß, es ist anders, aber…“
„Bleiben wir oder gehen wir?“ Es war Conner, und sie wusste, dass er sie nicht ansprach, sondern direkt seinen Vater ansah.
„Sie bleibt, es ist das, was Brittney will.“
„Nicht das, was ich verdammt noch mal will.“ dachte El bei sich.
„Dann beweg dich und zeig ihr ihr Zimmer. Ich bin kein Gepäckträger.“
Sie wurde zum obersten Stockwerk des Gebäudes gebracht, das fünf Stockwerke hoch war. Sie stiegen aus dem Aufzug und gingen bis zum westlichen Ende des Flurs. Sie hörte ihre Mutter murmeln: „Es ist weit weg von unserer Suite.“
„So ist es am besten,“ sagte Logan einfach.
„Aber ganz auf der anderen Seite des Gebäudes? Ich weiß nicht, ob mir das gefällt.“
„Sie wird in Ordnung sein. Du wirst sehen.“
Ganz auf der anderen Seite des Gebäudes, dachte sie bei sich. Dieser Mann, der offenbar dieses Gebäude besaß und ihre Mutter geheiratet hatte, ohne sie jemals getroffen zu haben, machte ihr eine klare Ansage: Sie gehörte nicht zu seiner Familie. Er hatte sie so weit wie möglich von sich und seiner Familie entfernt untergebracht.
Ihr Zimmer war sauber und ordentlich, ein einfaches Ein Zimmer Apartment, groß und komfortabel. Ihr Name stand an der Tür: Eliza Hunt. Nun, wenigstens würde sie es nicht mit den anderen Zimmern hier unten verwechseln, da keine der anderen Türen hier unten Wohnungsnummern trugen.
Conner stellte ihre Koffer ab und verschwand ohne ein Wort. Er wollte nichts mit ihr zu tun haben, das war offensichtlich. Nun hatte sie also nicht nur einen beschissenen Stiefvater, sondern auch einen beschissenen Stiefbruder.
„Es gibt eine voll ausgestattete Küche für dich durch diese Tür,“ sagte Logan zu ihr. „Deine Mutter hat all deine Lieblingsspeisen für dich einbringen lassen. Es gibt ein schönes Ensuite Bad mit einer Badewanne. Ich bin sicher, das wird dir gefallen, und dein begehbarer Kleiderschrank ist riesig. Mach es dir bequem, und morgen früh frühstücken wir zusammen. Ich werde Conner schicken, um dich zu holen.“
„Juhu,“ murmelte sie, was ihm ein missbilligendes Stirnrunzeln entlockte. Dann drehte er sich einfach um und ging, nahm ihre Mutter mit.
„Du solltest auspacken,“ bemerkte er, kurz bevor er die Tür schloss.
El drehte sich um und schaute sich im Zimmer um. Sie hatte keinen Schlüssel oder Ähnliches bekommen, aber sie hatte auch kein Schloss an der Tür gesehen. Sie ging hinüber und betrachtete es genauer. Es schien tatsächlich keins vorhanden zu sein. Großartig, dachte sie, in einem fremden Ort ohne Schloss an der Tür. Sie würde gleich morgen früh danach fragen.