Ariannas Sicht
Mein Blick huschte umher und suchte von Ecke zu Ecke, in der Hoffnung, Celine zu finden.
„Celine!!“, rief ich durch das dichte Gebüsch. Doch ich hörte nur das Echo meiner eigenen Stimme.
Der Morgen wurde langsam zum Mittag, und noch immer war sie verschwunden.
Ich machte mir Sorgen und schmerzte zutiefst, dass ich sie in ihr Zimmer geschickt hatte und sie wahrscheinlich entführt oder von einem Wolf verschleppt worden war.
Doch als ich meine Tasche hochhob, um meine Reise fortzusetzen, sah ich direkt darunter eine Nachricht.
„Ich weiß, du fühlst dich schlecht, nachdem ich gegangen bin. Aber du brauchst keine Angst zu haben. Ich hatte das Gefühl, dass es Teil meines Schicksals ist, denselben Weg mit dir zu gehen, aber ich schätze, ich muss meinen eigenen Weg gehen“, stand in dem Brief.
Tränen strömten mir über die Wangen, als ich den Brief an mein Herz drückte und die Leere spürte, die ihre Abwesenheit hinterlassen hatte.
Bald trocknete ich meine Tränen und machte mich bereit, meine Reise fortzusetzen.
Mir war klar, dass ich diese Reise ganz allein begonnen hatte und nie gezwungen worden war, sie fortzusetzen.
Als in dieser Nacht der Vollmond kam, heulte ich auf und verwandelte mich in meine Wolfsgestalt.
Am nächsten Tag wachte ich nackt und zusammengerollt in meinem Zelt auf, mein Körper war voller Dreck.
Endlich konnte ich mich zum ersten Mal verwandeln, und ich schätze, das war erst der Anfang meiner Suche nach Stärke.
Ich ging zum nahegelegenen Fluss und wusch mich sofort.
Ich schnappte mir meine Tasche und machte mich auf den Weg, tiefer durch den Wald zu wandern, in der Hoffnung, bald auf eine neue Stadt zu stoßen.
Während ich mich bewegte, übte ich weiter, und im Handumdrehen konnte ich mich nach Belieben in meine Wolfsgestalt verwandeln.
„Ich habe dein elendes Leben von innen betrachtet“, flüsterte Ria, mein Wolf, und verhöhnte mich von innen.
Sie war zu meiner festen Begleiterin geworden, und obwohl ich erst seit ein paar Tagen kaum Kontakt zu ihr hatte, fühlte ich mich schon völlig anders.
„Was meinst du? Mein Leben war noch nie so elend“, kicherte ich.
„Ich meine, sieh dich selbst an. Wer wäre denn bei klarem Verstand und würde sich entscheiden, einen Ausflug durch dieses dichte Gebüsch zu machen?“, sagte sie.
„Du solltest meine Geschichte inzwischen kennen.“
Ein breites Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich eine Stadt betrat, in der es von Spezies meiner Art wimmelte.
„Endlich!!“, atmete ich tief durch.
Ich hatte mich nach einem solchen Moment gesehnt, und ich schätze, er war endlich da.
Ich ging langsam in die Stadt, in der Hoffnung, das, was ich hatte, gegen etwas Essen und vielleicht auch Kleidung einzutauschen, denn ich brauchte unbedingt auch Wechselkleidung.
Meine Augen wanderten über das Gelände, und meine Sinne nahmen die Gerüche mehrerer anderer Werwölfe wahr.
„Entschuldigen Sie“, sagte ich höflich und ging auf einen Fremden zu.
Er drehte sich um und schenkte mir seine Aufmerksamkeit.
„Darf ich den Namen dieser Stadt erfahren?“, fragte ich neugierig.
Ich war noch nie außerhalb der Mauer und habe auch keine Geschichten darüber gehört.
„Sie müssen ein Reisender sein, richtig?“, fragte er.
Ich nickte leicht und bestätigte seine Zustimmung.
„Willkommen in Silberklauenstadt, der Heimat des Silberklauenrudels“, antwortete er mit einem fröhlichen Lächeln.
„Vielen Dank“, sagte ich mit einem sanften Lächeln.
Es war sehr erfrischend, unter Menschen zu sein. Ich stand mitten auf der Straße und ließ meinen Blick lächelnd über den geschäftigen Markt schweifen.
Ich beschloss, eine Nacht in dieser Stadt zu verbringen. Ich musste nur noch einen schönen Platz zum Schlafen finden.
Ich holte ein paar Münzen aus meiner Tasche, kaufte mir etwas zu essen und suchte mir ein Kleid zum Wechseln aus.
Mit der Hilfe eines Fremden fand ich ein Hotel, in dem ich übernachten konnte.
Ich checkte ein und wurde sofort auf mein Zimmer geführt.
Ich legte mich friedlich hin und ruhte mich für den Tag aus.
Am nächsten Morgen war ich wieder bereit. Ich schnappte mir meine Tasche und machte mich frühmorgens auf den Weg.
Die Straßen waren ziemlich einsam, und das war eine perfekte Tarnung für mich. Ich wollte nicht von Plünderern bemerkt werden.
Plötzlich stieß ich mit einem Fremden zusammen, der mir schnell meine Tasche abnahm und davonlief.
„Hey du!!“, rief ich und rannte ihm sofort hinterher, mit aller Kraft.
Plötzlich warf er die Tasche einem anderen zu, und seine Glieder waren flink.
Aber ich konnte gerade noch mit ihm mithalten und rannte schneller als je zuvor, als wäre ich eins mit dem Wind.
Während ich noch verzweifelt versuchte, meine Tasche zurückzuholen, ließ mein Körper langsam nach, und mit jedem Schritt wurde mir schwindlig.
Meine Visionen verschwanden langsam, und ich wurde sofort ohnmächtig und brach zusammen.
„Meine Tasche!!“ Ich zuckte zusammen, atmete schwer, während mein Blick durch die Gegend huschte und versuchte herauszufinden, wie ich hierhergekommen war.
Ich lag auf einem fremden Bett und befand mich in einem unbekannten Haus.
Mein Herz raste heftig und schlug heftig in meiner Brust. Ich versuchte schnell, vom Bett aufzustehen, aber mir wurde erneut schwindelig, und ich fiel zurück ins Bett.
„Ganz ruhig, entspann dich. Du bist an einem sicheren Ort“, sagte eine reife Dame, offensichtlich um die 50, und kam mit einer Schüssel Wasser und einem Handtuch in der Hand heraus.
„Wer bist du? Was mache ich hier?“ Mehrere Fragen schossen mir durch den Kopf, während ich sie anfunkelte.
„Beruhige dich. Du bist in sicheren Händen. Du bist nur schwanger, das ist alles“, verriet sie.
Ich riss die Augen auf, als ich sie anfunkelte und versuchte zu verarbeiten, was ich gerade gehört hatte.