Prolog

615 Words
„Bitte versprich es mir", seine Hand streichelt liebevoll über meine Wange. Seine Augen blicken mich bedeutungsvoll an, whärend er weiter spricht: „Dies ist eine zweite Chance für dich. Verbessere dich in der Schule, studiere und mache etwas aus deinem Leben. Nutze es". Seine Worte wühlen mich auf und so langsam begreife ich, dass er Recht hat. Ich sollte, nein ich muss mich mit meinem bisherigen Leben auseinander setzen. Ich bin ein Bad Girl, durch und durch. Ja, viele halten sich dafür, weil sie ab und zu Regeln brechen. Bei mir geht es nicht nur darum. Wieso ich mich für eine halte? Ich bin, beziehungsweise war in einer g**g. Durch Amy, mittlerweile meine beste Freundin habe ich eine neue Sichtweise entwickelt und bin ausgetreten. Ich nehme Drogen, deale damit, feiere viel zu viel und gebe ein scheiß auf die Schule. Meine Noten sind so mies, dass ich das Jahr sicherlich durchgefallen wäre. Die meiste Zeit bin ich unverschämt, herausfordernd und dreist. Durch meine Kenntnisse in Kampfsport, wie Boxen und Karate hatte ich nie Hemmungen vor einer handfesten Auseinandersetzung. Ich bin das Mädchen, dass man seinen Eltern nicht vorstellen möchte und bisher hat mich das Ganze auch nie gestört. Seit er in mein Leben getreten ist, versucht er mir zu jeder Gelegenheit bewusst zu machen, dass ich mich bessern sollte. Verständnisvoll nicke ich und gebe ihm mein Ehrenwort. "Paul, danke für alles. Ohne dich hätte ich vieles nicht verstanden. Du bist eine großartige Person. Ich werde dich vermissen". Ein aller letztes Mal lege ich meine Lippen sanft auf seine, dabei zieht sich mein Herz zusammen. Den Kloß in meinem Hals versuche ich auszublenden. Mit einem milden Lächeln setze ich mich eilig in das knallgelbe Taxi, dass mich und meine Eltern zum Flughafen bringen soll. Ein letztes Winken, dann startet der Motor von dem VW Passat, dass mich in ein neues Leben bringt. Nach New York. Seit den Versprechen ist ein Monat vergangen, seit ich zu der neuen Schule gehen und ich bin alles andere, als die Ruby, aus Miami. Eine Charaktereigenschaft von mir ist das überdramatisieren. Vor meinem ersten Schultag habe ich mich komplett um gestylt , um bloß nicht in Versuchung oder an falsche Freunde geraten kann. Meine Haare habe ich in einem dunklen braun gefärbt, dass ständige blondieren hätte mich die letzte Zeit eh genervt. Doch ihre Schönheit zeige ich nicht, sondern trage sie stets in einem unordentlichen Dutt. Meine High Heels habe ich gegen Vans, die kurzen Röcke gegen Jeans und die bauchfreien Oberteile gegen normale Tops oder Hoodies eingetauscht. Außerdem trage ich jetzt eine Nerd Brille. Ihr kennt die mit Sicherheit, die mit den dicken schwarzen Rändern. Natürlich brauche ich gar keine Brille, aber so ziemlich jeder Nerd hat doch eine oder ist das nur ein blödes Klischee?! Vorlaut und Frech sind Fremdwörter geworden, naja zumindest spreche ich nicht alles laut aus was ich denke, aber es ist sehr schwer mich in dem Punkt zurück zuhalten. Meine Noten haben sich verbessert, einfach nur weil ich im Unterricht aufpasse und mit mache. So einfach ist das. Wenn Paul das wüsste wäre er stolz auf mich, aber ich habe relativ schnell nach meinem Umzug den Kontakt zu ihm abgebrochen. An der ganzen Sache gibt es nur ein Haken: ich habe immer noch keine Freunde gefunden und dann ist da auch noch Scott mit seiner g**g. Okay, dass sind genau genommen sogar zwei. Am liebsten würde ich den allen sämtliche Knochen brechen, weil die mich einfach in einer tour schikanieren müssen. In Miami hätte sich das nie einer gewagt, so mit mir zu reden, aber da bin ich nicht und ich bin auch nicht mehr die selbe Person wie dort. Was habe ich mir nur da eingebrockt?
Free reading for new users
Scan code to download app
Facebookexpand_more
  • author-avatar
    Writer
  • chap_listContents
  • likeADD