Das Gut Falkenberg fühlte sich leer an – nicht wegen der Abwesenheit, sondern wegen der Last dessen, was zurückblieb. Trauer hatte hier ihren eigenen Klang – nicht Stille, sondern das Echo von Schritten, das Flüstern von Türen, der schwache Geschmack von Asche in der kalten Luft. Das Haus, das einst von der Maschinerie der Macht pulsiert hatte, bewegte sich nun wie unter Wasser – langsam, schwerfällig, widerstrebend. Schwarze Bänder hingen noch immer am Treppengeländer. Der Duft von Trauerlilien hing in der Luft, ihre Süße war fast kränklich geworden. Sogar das Personal murmelte, als fürchtete es, die Toten zu wecken. Emma stand im Flur vor Matthias’ Arbeitszimmer, ihre Hand ruhte auf der polierten Eiche der geschlossenen Tür. Drei Tage waren seit der Beerdigung vergangen. Drei Tage, se

