Emma hatte Sitzungssäle noch nie gemocht. Selbst an guten Tagen hatte er sich immer wie eine Arena angefühlt – kein Ort für Diskussionen, sondern für Streit. Heute jedoch schien der Raum vor Feindseligkeit zu strotzen. Der Tisch erstreckte sich endlos vor ihr und glänzte im Licht des Kronleuchters wie ein Spiegel. Die Lederstühle, die gedeckten grauen Wände, die hohen Fenster mit Blick auf die Weinberge – alles im Raum war präzise, ordentlich und streng. Die Luft roch teuer: poliertes Holz, frischer Kaffee und der schwache, metallische Hauch von Spannung. Und alle zwölf Vorstandsmitglieder saßen bereits und warteten. Emma nahm Matthias’ Stuhl am Kopfende des Tisches ein. Es war eine einfache Geste, aber es fühlte sich wie ein Akt der Kriegsführung an. Ihre Handflächen waren leicht f

