Am Nachmittag hatte der Regen nachgelassen und war zu einem stetigen Nieselregen geworden, doch das Krankenzimmer fühlte sich noch immer wie von der drückenden Last der Gewitterwolken umhüllt an. Die Neonröhren summten leise und flackerten an den blassen Wänden, und das allgegenwärtige Piepen der Monitore markierte den Rhythmus eines fragilen Lebens. Emma saß dicht neben Matthias, ihre Finger streiften leicht seine Hand, ein Halt, der ihn auf dem Boden hielt und ihr selbst Halt gab. Dann öffnete sich die Tür. Julian trat gefasst ein, seine große Gestalt füllte den Türrahmen aus, als wäre er aus den Schatten ihrer Vergangenheit geformt. Seine dunklen Augen blickten mit geübter Leichtigkeit durch den Raum, berechnend, ruhig, selbstbewusst. Er trug die mühelose Haltung eines Menschen, der g

