Am Morgen nach ihrem nächtlichen Besuch wurde Emma in den Wintergarten des Anwesens gerufen.
Es war früh – so früh, dass der Nebel noch über den Weinbergen hing und die Ränder der bis zum Horizont reichenden Reihen weicher machte. Die Luft roch nach feuchter Erde und frischem Wachstum, und doch empfand Emma darin keinen Trost. Etwas in der Aufforderung – ein abgehackter Ton in der Nachricht, die von einem der Hausangestellten übermittelt wurde – machte sie nervös.
Als sie den Wintergarten betrat, wartete Viktoria bereits.
Die Matriarchin der Falkenbergs saß an den hohen Fenstern, ein Abbild kühler, unerschütterlicher Haltung. Sie trug ein maßgeschneidertes, anthrazitfarbenes Kleid und Perlen, die sanft an ihrem Schlüsselbein glänzten. Ein silbernes Tablett mit Tee stand unberührt auf de
