Erwählt von den DrachenkönigenUpdated at Dec 5, 2024, 04:07
Als ich ein Kind war, hat mir meine Oma immer Geschichten erzählt. Damals habe ich mir nie viel dabei gedacht. Ich dachte, es wären einfach nur...Geschichten. Als ich aufwuchs, wurde mir schnell klar, dass es sich nicht um hochtrabende Fantasien und Märchen handelte, sondern um Erinnerungen an ihre Vergangenheit, Erinnerungen an unsere Vorfahren, bevor unsere Welt den Bach runterging. Sehen Sie, was aus einer Legende entsteht, egal wie übertrieben die Geschichte wird, es gibt immer einen Funken Wahrheit. Man muss nur die Fiktion von der Tatsache trennen. Meine Großmutter erzählte mir immer Geschichten von der Auserwählten. Derjenigen, die uns alle retten würde. Als ich jünger war, glaubte ich, dass das, was sie sagte, wahr war. Dass irgendwann jemand geboren werden würde, genau wie es das Orakel vorhergesagt hatte. Jemand, der unsere Seelen retten und uns wieder mit unserer Magie verbinden könnte. Als ich erwachsen wurde und sah, wie sich die Welt um mich herum entfaltete, glaubte ich nicht mehr an die Erlösung. Der Auserwählte schien mehr ein Gebet als die Realität zu sein. Ein Traum, den wir unbedingt wahr werden lassen wollten. Etwas, für das wir alle gebetet und gebetet haben. Etwas, in dem wir Hoffnung finden mussten, wenn es keine mehr gab. Wie sollten wir an diese sogenannte Erlösung glauben, wenn unsere Vorfahren uns den Rücken gekehrt haben? Vor allem, wenn wir seit dem großen Krieg nur Tod und Gemetzel erlebt haben. Nichts als Schmerz und Armut. Ich glaubte früher an die Geschichten, betete für den geheimnisvollen Auserwählten, der unsere Welt vom Bösen befreien würde. Jetzt sehe ich es jedoch als das, was es wirklich ist, nur ein Traum der Hoffnung. Ein unerreichbares Märchen. Eine Geschichte, die Hoffnung schaffen soll. Hoffnung ist gefährlich; sie lässt einen glauben, dass alles besser wird. Ich habe aufgehört, an der Hoffnung festzuhalten, als ich aus erster Hand miterlebte, dass sie nichts als Herzschmerz verursacht.