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Im Feuer gegründet

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Im Feuer gegründet spielt in einer fiktiven Nation des frühen 20. Jahrhunderts. Es zeigt den Schmutz, die Maschinen und die sozialen Umbrüche dieser Zeit. Stell dir rauchige Bahnhöfe, Druckpressen, politische Kundgebungen in gasbeleuchteten Sälen vor, Duelle, die noch immer als Ehrenkodex gelten – und gleichzeitig die Spannung, wenn die Moderne mit voller Wucht auf die Tradition trifft.

Adrian Vale ist brillant, eigensinnig und ehrgeizig. In einer abgelegenen Provinz arm geboren, kämpft er sich in die Stadt, fest entschlossen, sich „seinen Weg zur Macht zu erarbeiten“.

Mit nichts außer seinem scharfen Verstand und einem unstillbaren Hunger nach Aufstieg kommt Adrian Vale in die Hauptstadt Neu-Albions. Er freundet sich mit Marcus und Seraphina an und weckt bald das Interesse von Lord Gray. Durch seine politischen Reden und seinen schnellen Witz gewinnt Adrian Einfluss im Stadtrat – doch auch Feinde, allen voran Sebastian Crowne, der ihn wegen seiner fehlenden Herkunft verspottet.

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1. Die Stadt aus Eisen
Adrian Wahl stieg aus dem Zug, in der einen Hand einen abgewetzten Koffer, unter dem Arm einen Stapel eng beschriebener Notizbücher. Der Bahnhof war eine Kathedrale aus Rauch und Stahl, erfüllt vom Zischen der Kolben und dem Stimmengewirr aus allen Ecken von Neu-Albion. Männer mit Melonenhüten schrien Befehle, Gepäckträger schoben Karren voller Koffer durch die Menge, und die Luft roch nach Kohle und Ehrgeiz. Für Adrian war es, als hätte sich die Welt mit einem Schlag geweitet. Sein kleines Küstendorf, wo Salzstürme den Lack von den Häusern fraßen und Hunger so alltäglich war wie Regen, kam ihm jetzt vor wie ein Traum, den er zusammen mit den Lumpen zurückgelassen hatte. Die Hauptstadt war lauter, schneller, gieriger als alles, was er je gekannt hatte — doch er war noch gieriger. Und er hatte vor, sie zu verschlingen. Mit festem Schritt bahnte er sich seinen Weg durch die Menge, unbeirrt von den Blicken auf seinen abgetragenen Mantel und die ungeputzten Schuhe. Er bewegte sich wie einer, der gesehen werden wollte, und das reichte, um Misstrauen in Neugier zu verwandeln. An einem Kiosk sah er die Tagesblätter: Schlagzeilen über politische Debatten, Fabrikstreiks, fremde Mächte, die wie Wölfe im Kreis lauerten. Sein Puls raste. Hier lag das Schlachtfeld der Ideen, und er hatte seine Waffen aus Tinte und Feuer mitgebracht. „Zum ersten Mal in der Hauptstadt?“ Die Stimme gehörte einem schlaksigen Kerl, der an einem Laternenpfahl lehnte, Zigarette im Mundwinkel. Markus Wahl — kein Verwandter, nur ein Bruder im Geiste. Sie waren zusammen aufgewachsen, hatten sich durch Schlägereien und Gaunereien geschlagen, und als Adrian sagte, er ginge in die Stadt, war Markus ohne Zögern mitgekommen. „Zum ersten Mal“, gab Adrian zu, während er die Straßen musterte, als wollte er sie schon jetzt für sich beanspruchen. Markus grinste breit. „Na ja, stinkt nach Pisse und Kohlendampf, aber immer noch besser, als in diesem Kaff zu verrecken. Glaubst du echt, die hören dir hier zu?“ „Ich hab viel zu sagen — und hier gibt’s endlich Leute, die zuhören können.“ Adrian tippte auf sein Notizbuch. „Worte brechen Türen auf, die selbst Eisen nicht hält.“ Markus lachte, warm und spöttisch zugleich. „Pass nur auf, dass du nicht erschossen wirst, bevor ich mein erstes Bier kriege. Komm, ich hab gehört, in ’ner Kneipe hier saufen die ganzen Polit-Schergen. Klingt nach ’nem guten Start.“ Die Kneipe war tatsächlich voller Rauch, Lärm und Möglichkeiten. Junge Männer mit zu viel Geld und zu wenig Verstand schrien sich über Politik an, während Kellnerinnen in abgetragenen Kleidern routiniert Tabletts balancierten. Adrian sog jedes Wort, jede Geste auf, die unsichtbaren Strömungen von Macht, verborgen hinter Gelächter und Spott. Er kritzelte Notizen, jede Wendung ein Funke, der später zum Feuer werden konnte. Und dann sah er sie. Am Ecktisch saßen zwei Schwestern, die Köpfe dicht beieinander. Die Jüngere, Emilie, lachte scharf und unbeschwert, ihr Lächeln funkelte wie Glasscherben. Die Ältere, Eveline, war ruhiger, doch die Art, wie sie sich hielt, zog mehr Aufmerksamkeit auf sich als all die lärmenden Männer im Raum. Ihr Kleid war schlicht, ihr Blick nachdenklich — und als sie von ihrem Weinglas aufsah, hatte Adrian das Gefühl, sie hätte ihn in einem Herzschlag durchschaut. „Nicht so starren“, murmelte Markus und stieß ihn mit dem Ellenbogen. „Sonst wirkst du wie ein Bauer, der an ’ner Rose schnuppert.“ Aber Adrian war schon auf dem Weg. Mit der Selbstsicherheit eines Mannes, der Ablehnung nicht akzeptierte, überquerte er den Raum. Am Tisch neigte er den Kopf, die Stimme glatt, auch wenn sein Herz raste. „Meine Damen“, sagte er. „Verzeiht die Störung, aber der Raum ist zu klein, um ein Licht wie das eure zu übersehen.“ Emilie lachte sofort, begeistert von der Frechheit. Eveline hingegen hob nur eine Augenbraue, kühl. „Und welches Licht bringt Ihr mit, um es zu messen, mein Herr?“ fragte sie. Adrian lächelte. „Kein Licht. Worte. Sie brennen länger als Feuer.“ Ein Risiko, eines von vielen, die er eingehen würde — doch Eveline wies ihn nicht ab. Für Adrian war das genug. --- Die nächsten Wochen verschwammen im Rausch. Adrian bekam Arbeit als Schreiber bei einem kleinen Ratsherrn — unter seinen Fähigkeiten, aber nah genug an den Zentren der Macht, dass er den Atem der Politik spüren konnte. Nachts schrieb er: Pamphlete, Essays, wütende Aufsätze gegen Korruption und Feigheit. Nur mit den Initialen A.W. gezeichnet, damit die Worte für sich sprachen. Die Stadt reagierte. Manche verfluchten ihn, manche feierten ihn, aber jeder sprach über ihn. Mit wachsendem Selbstvertrauen zog er durch Kneipen und Vortragssäle, immer Markus an seiner Seite, immer suchte er Evelines Blick. Sie hörte zu, auch wenn sie selten zustimmte — und Adrian lebte für die Herausforderung in ihren Augen. Doch nicht alle waren begeistert. Eines Abends, bei einer Kundgebung in einem überfüllten Saal, unterbrach ihn eine Stimme, glatt wie polierter Stein. Sebastian Krone, Spross einer der ältesten Familien der Stadt, trat vor in einem Maßanzug, der Adrians geflickten Mantel zu verspotten schien. Seine Worte waren süß wie Honig, vergiftet mit Spott: über Adrians Herkunft, seinen Idealismus, seine Anmaßung, unter Männern zu sprechen, die seit Generationen herrschten. Die Menge lachte — manche unsicher, andere hämisch. Markus spannte die Fäuste, doch Adrian hob die Hand, um ihn zu stoppen. Er antwortete Krone nicht mit Wut, sondern mit Witz, drehte jedes Gift zurück, doppelt so scharf. Am Ende war es Krones Lächeln, das bröckelte, und Adrians Stimme, die den Saal beherrschte. Später, auf dem Heimweg unter den Gaslaternen, schüttelte Markus den Kopf. „Entweder regierst du diese Stadt bald — oder sie steckt dich noch dieses Jahr in die Erde.“ Adrian lächelte nur, die Augen auf die dunklen Dächer und Rauchschwaden gerichtet. „So oder so“, sagte er leise, „werden sie sich an meinen Namen erinnern.“

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