Kapitel 1
Ich, The Mistress, sah ihn an. Mein Herz pochte schneller in meiner Brust, ein vertrauter Rhythmus, der immer dann einsetzte, wenn das Spiel begann. Sie kamen zu mir, alle. Jeder, der sich traute, jeder, der es wagte, seine dunkelsten Fantasien aus den Schatten zu zerren, landete in meinen Händen, sobald ich es erlaubte. Ich wurde vorab informiert, was sich meine ausgewählten Gäste wünschten, und dies erfüllte ich ihnen. Mein Blick wanderte auf diesen Adonis von einem Mann. Er war nackt. Perfekt. Jeder Muskel seines Körpers schien unter der Spannung zu vibrieren, wie er da auf dem Stuhl saß. Die Arme nach oben gestreckt, festgekettet, sodass er keinen Zentimeter entkommen konnte – nicht, dass er das wollte. Nein, das wollte niemand. Niemand lief vor mir weg. Sie kamen alle, Männer wie Frauen, getrieben von einem Verlangen, das sie nirgendwo sonst befriedigt fanden oder es einfach anderswo suchten. Ich war die Erfüllung ihrer dunkelsten Träume. Ob hart oder sanft, ich gab mich mit Hingabe dem hin, was sie begehrten.
Ich schritt langsam auf ihn zu, mein Blick fixierte sein Gesicht, seine dunklen Augen, die mich anstarrten, als wäre ich nicht von dieser Welt. Sein Bart, akkurat getrimmt, und diese wilden, schwarzen Haare, die ich mit einer Hand zerzausen wollte. Doch noch nicht. Nicht jetzt. „Möchtest du heute kommen?“ fragte ich, meine Stimme dunkel und fordernd, ein leises Knurren in der Tiefe.
„Ja…“ flüsterte er, heiser vor Lust.
„Ja, was?“ Mein Griff in seinem Haar war fest, grob. Ich zog seinen Kopf nach hinten, zwang ihn, mir in die Augen zu sehen.
„Ja, Mistress!“ stöhnte er, ein Laut, der wie Musik durch den Raum hallte. Ich biss ihm in die Unterlippe, schmeckte den salzigen Schweiß seiner Angst und seiner Gier.
„Steh auf,“ befahl ich, und ohne zu zögern erhob er sich. Langsam ging ich um ihn herum, wie eine Löwin, die ihre Beute begutachtet. Meine Finger glitten über seinen Körper, streiften seine Schultern, seine Brust, die schmalen Hüften. Die Spannung in seinem Körper war greifbar, ein Gedicht aus Muskeln und Nerven. Als ich wieder vor ihm stand, sah ich ihn durch meine lilafarbene Maske an. Niemand durfte wissen, wer ich war. Niemand durfte hinter das Geheimnis der Mistress blicken. Meine wahre Identität war eine Mauer, die ich aus gutem Grund errichtet hatte. Denn jenseits dieser Maske lebte ich ein anderes Leben, eines, das mit diesem hier nicht vereinbar war. Niemand durfte erfahren, wer ich wirklich war, nicht aus Angst, sondern aus einer Notwendigkeit, die nur ich ganz verstand. Mein Doppelleben war mein größtes Kunstwerk und zugleich mein tiefstes Versteck.
Mein Blick wanderte tiefer. Seine Männlichkeit war noch nicht voll erregt. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, ein Lächeln voller Provokation. Ich griff nach einer Flasche Öl, ließ die glänzende Flüssigkeit in meine Hand fließen, bevor ich sie auf seiner Haut verteilte. Meine Hände glitten über ihn, massierten, reizten. Sein Atem wurde schneller, seine Erregung wuchs. Langsam, fast quälend, begann ich zu spielen – mal schneller, mal langsamer. Ich wusste genau, wie ich ihn an den Rand des Wahnsinns treiben konnte.
Ich beugte mich vor, küsste seine Brust, biss sanft in seine Brustwarzen, nur um plötzlich innezuhalten. „Nein… bitte…“ stöhnte er, sein Körper hing kraftlos in den Fesseln.
„Bitte, was?“ flüsterte ich, meine Stimme ein Hauch an seinem Ohr. Meine Hand legte sich erneut um seine Erregung, glitt fest und doch spielerisch daran entlang.
„Bitte, nicht aufhören… Mistress,“ brachte er hervor, seine Stimme rau vor Verlangen.
Ein Lächeln, süß und giftig zugleich, spielte auf meinen Lippen. Es war ein Lächeln, das so viel versprach und doch eine Gefahr in sich barg, die niemand außer mir selbst beherrschte. Die Art von Gift, die langsam in die Adern kroch, die Sinne betäubte und die Kontrolle an mich riss, ganz gleich, wie sehr man sich dagegen wehren wollte. Es war der Ausdruck einer Frau, die alles wusste, was sie brauchte, um ihre Beute in den Wahnsinn zu treiben. „Sag mir, was du dir wünschst,“ hauchte ich.
„Mistress… bitte lass mich kommen. Ich bin so hart,“ knurrte er, seine Augen tiefschwarz vor unbefriedigter Leidenschaft. Er zog an den Ketten, die ihn hielten, als könnte er sich so befreien. Aber er wusste, dass er sich niemals wirklich von mir lösen konnte. Ich hatte ihn, wie ich sie alle hatte.
Ich nickte langsam, genoss die Macht, die in diesem Moment in meinen Händen lag. Langsam kniete ich mich vor ihm hin. „Heute ist dein Glückstag,“ murmelte ich, meine Stimme leise, aber geladen. Meine Zunge glitt über seine Spitze, schmeckte den feinen Lusttropfen, die von ihm ausging. Mit einer Hand umschloss ich ihn fest, begann ihn zu bearbeiten, doch als er sich mir entgegen drückte, hielt ich ihn zurück. Ein sanfter Schlag auf seine Männlichkeit ließ ihn aufkeuchen.
„Fuck! Mistress,“ stöhnte er, seine Beine begannen zu zittern.
„Deine Zeit läuft bald ab,“ warnte ich, ein schelmisches Lächeln auf meinen Lippen. Meine Hände glitten erneut um ihn, diesmal war ich langsamer, kontrollierter. Ich nahm sein Glied tief in meinen Mund auf, fühlte, wie mein Speichel ihn nass machte, wie mein eigener Körper auf die Situation reagierte. Meine Lippen und meine Zunge arbeiteten unermüdlich, während ich seinen Blick hielt. Diese dunklen Augen, die mich wie ein Mysterium durchdringen wollten.
„Mistress… wer bist du?“ stöhnte er, zog wieder an seinen Ketten, ein vergeblicher Versuch, sich mehr von mir zu holen, als ich ihm geben wollte.
„Das ist das Geheimnis, das ich niemals preisgeben werde,“ flüsterte ich und sah ihn an, während ich ihn tiefer in meinen Mund gleiten ließ. Meine Fingernägel gruben sich leicht in seine muskulösen Oberschenkel, hinterließen Spuren, die er noch lange spüren würde. Er keuchte auf, sein Körper spannte sich an, und seine Oberschenkel bebten unter meiner Berührung. Ein leises, unkontrolliertes Zittern wanderte durch ihn, und seine Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten, als ob er die Intensität des Moments irgendwie fassen könnte. Als ich merkte, wie er anfing zu zucken, zog ich mich zurück, stand auf, mein Gesicht ganz nah an seinem. Sein Mund war leicht geöffnet, ich umfasste ihn erneut. Fest. "Möchtest du deine kleinen Hoden entleeren?"
Er stöhnte laut, sein Körper bebte unter der Anspannung. "Ja", keuchte er und bekam kaum noch Luft.
"Ja, was?", knurrte ich, hielt sofort wieder mit meiner Handlung auf, trieb ihn an den Rande des Wahnsinns. "Ja, Mistress!", rief er laut und bebte vor aufgestauter Lust.
„Komm….komm für mich“, flüsterte ich an seine Lippen und dann drückte ich nochmals fest zu, kratzte leicht an seinen Hoden und ein Schwall seines Saftes ergoss sich vor mir. Lief an seinen Beinen selbst herunter. Seine Lautstärke, die Intensität seines Verlangens – all das war der Beweis meiner Macht.
Ich trat zurück, betrachtete ihn mit einem Ausdruck stiller Genugtuung, während ich mein eigenes Verlangen in Schach hielt. Es war nicht meine Zeit. Noch nicht. Ich drehte mich um, griff nach einem Tuch, während er tief durchatmete, sich in den Ketten entspannte. Ich wischte meine Hände ab und warf ihm einen letzten Blick zu.
„Das war nur der Anfang,“ sagte ich leise, meine Stimme ein Versprechen und eine Warnung zugleich. Seine Augen suchten meinen Blick, die Mischung aus Erschöpfung und unstillbarem Verlangen war unverkennbar. Er schluckte schwer, sein Körper noch immer angespannt, als würde er jeden Moment auf ein weiteres Kommando warten. Ein leises Zittern lief durch seine Arme, und ein Hauch von Unsicherheit schlich sich in seine Stimme, als er flüsterte: „Wer bist du Mistress?“
Ich hatte ihn allein gelassen. Er würde sich bald befreien können. Meine Schritte hallten durch den Flur, begleitet von der leisen Melodie meiner Absätze auf dem kühlen Holz. Hinter mir lag der Raum, kahl und kalt, fast wie eine Zelle. Vor mir… eine andere Welt.