Annas Sicht Der Wind heulte zwischen uns, schrie wie die Geister, die wir in uns trugen. Sie stand am Rand des Daches, ihre Silhouette im Mondlicht geschärft, meine Züge in grausamere Linien geschnitten. Ihre Stiefel scharrten über den Kies, als sie ihre Haltung veränderte, entspannt, zu ruhig für jemanden, der neben einem blinkenden Sprengsatz stand. Der schwarze Kasten auf dem Boden zwischen uns blinkte rot: 00:28. 00:27. Ich hob die Waffe. Meine Hand war ruhig. Mein Atem nicht. Sie zuckte nicht zusammen. „Du kannst mich nicht erschießen“, sagte sie. „Das wissen wir beide.“ Ich starrte sie an. „Du hast alles genommen, was ich vergraben habe.“ Sie legte den Kopf schief. „Nein, Anna. Ich bin, was du vergraben hast.“ Ein weiterer Erinnerungsblitz durchfuhr mich: Ein weißer Raum.

