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Rette mich!

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Blurb

Kann eine gequälte Seele gerettet werden? Ja, wenn sie den richtigen Erlöser trifft.

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Michael Thompson – Millionär und Playboy, lebt ein Leben am Abgrund. Er hat nichts, wofür es sich zu leben lohnt, und noch weniger zu verlieren. | "Meine Albträume können nicht verjagt werden, ich lebe in ihnen."

Anthea van der Woodsen, ist als Autorin oft mit dem Kopf in anderen Sphären unterwegs. Alles in ihrem Leben scheint reibungslos zu verlaufen. Doch die Wahrheit ist niemals schlicht und selten einfach. Auch sie hat in ihrem Leben bereits die Schattenseiten kennengelernt. | "Es gibt Menschen, die tun viel mehr für viel weniger."

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Im gemeinsamen Urlaub mit ihrer besten Freundin, lernt Anthea, dass das Glück manchmal recht merkwürdige Wege einschlägt.

In der britischen Hauptstadt lernt sie den Mann ihrer Träume kennen und verliebt sich auf der Stelle in den smarten Michael.

Schmerzhaft muss sie jedoch feststellen, dass Michael ein Problem mit sich rumschleppt, dass er um jeden Preis zu verbergen sucht. Zudem möchte das Schicksal auch noch ein Wörtchen mitsprechen.

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Michael spürt, dass Anthea für ihn Rettung bedeuten könnte, doch um ihn retten zu können, müsste sie sich aufgeben. Kann er es mit seinem Gewissen vereinbaren, einen weiteren Menschen ins Unglück zu stürzen?

Zwei Menschen, die unterschiedlichen nicht sein können, finden doch zueinander. Doch kann ihre Liebe all die Geheimnisse überstehen?

Anmerkungen der Autorin:

Dieses Buch stellt Aspekte von Misshandlung, Gewalt, Tod, sowie sexuelle Inhalten dar.

Ich hoffe, dass ich diese Elemente sensibel und angemessen dargestellt habe.

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1. Kapitel
London - 24. Dezember 1986 Klappernd prallen seine Zähne aufeinander. Wärme spendend, pusten seine blau gefrorenen Lippen in die hohle Hand. Ohne Erfolg. Ihm war immer noch jammer kalt. “Wann kommen sie endlich? Wie lange kann so eine blöde Feier denn dauern?” denkt er und wischt sich mit dem Handrücken über die schmerzenden Augen. Da öffnet sich hinter ihm die Haustür und Cathy, ihre beleibte Köchin, erscheint. “Michael!” seufzt sie. “Komm herein! Es ist schon spät.” Mit zusammengepressten Lippen schüttelt er schweigend den Kopf. Noch einmal seufzt Cathy schwer, streicht dem Jungen über das brünette Haar, wendet sich ab und verschwindet wieder im Haus. Die Tür jedoch lässt sie einen Spalt offen stehen. Michael spürt die Wärme, die ihn am Rücken trifft. Das goldene Licht wirft einen schmalen Spalt auf den schneebedeckten Boden. Fröstelnd reibt er sich mit beiden Händen über die Arme. Trotz seines dicken Mantels und des Schals friert er erbärmlich. Die große Standuhr im Foyer schlägt zur vollen Stunde. “ … acht, neun, zehn.” zählt das Kind stumm mit. Kaum ist der letzte Schlag verklungen, hält eine schwarze Limousine vor dem Haus. Erfreut, dass seine Eltern endlich heimgekehrt waren springt Michael auf. Just in dem Moment, wo seine Füße den Boden erreichen und sein ganzes Körpergewicht zu tragen haben, merkt er erst, wie steif gefroren er ist. Er muss Stunden hier gesessen haben. Ein großer Mann, das dunkle Haar elegant zurückgekämmt, im dunklen Anzug entsteigt dem Fahrzeug. Seinen beigen Wollmantel trägt er lässig über dem Arm, ganz so, als ob ihm die eisige Kälte nichts anhaben kann. Als sein Blick das Kind trifft, zieht er missmutig die Augenbrauen hoch. “Was tust du hier?” fragt er übellaunig, statt einer Begrüßung. Michael möchte ihn zur Begrüßung umarmen, weicht jedoch, bei dem kalten Tonfall seines Vaters, erschrocken zurück. Suchend sieht er sich nach seiner Mutter um. “Wo ist Mummy?” fragt er bibbernd. “Mein Gott! Was hat Cathy sich dabei gedacht?” murmelt sein Vater. “Du solltest schon längst schlafen.” “Ich wollte nicht.” widerspricht Michael, der die ausgesprochenen Gedanken seines Vaters gehört hatte. “Ich musste doch auf euch warten. Heute ist doch Weihnachten.” “Weihnachten.” Der Mann wiederholt das Wort gerade so, als ob er sich selbst diesem Tag erinnern müsste. “Wo ist Mummy?” wiederholt der Junge. “Ihr wart doch zusammen auf der Party.” Ohne ihn weiter zu beachten, schiebt sein Vater ihn beiseite und steigt die drei Stufen zur Haustür hinauf. Michael folgt ihm eilig und schließt schwungvoll die Tür. Als das Türblatt laut in die Zarge fällt, zuckt der Mann deutlich zusammen. Doch er bleibt stumm, geht stattdessen auf direktem Weg in das Untergeschoss, wo er scheinbar Cathy zu finden hofft. Tatsächlich sitzt die Köchin an dem abgenutzten Esstisch inmitten der gemütlichen Küche und schält Kartoffeln. Ein köstlicher Duft erfüllt die gesamte untere Etage. “Cathy!” donnert die Stimme seines Vaters durch den Raum. Nicht nur Michael zuckt, aufgrund der Heftigkeit des Tonfalls zusammen. Erschrocken springt Cathy auf und lässt Kartoffel und Schälmesser auf die Tischplatte fallen. “Her je.” keucht sie. “Haben Sie mich erschreckt.” Das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwindet sofort, als Vater fortfährt, “Ich hatte Ihnen doch eine klare Anweisung gegeben.” donnert er. “Sind Sie nicht einmal in der Lage, einfachste Anweisungen auszuführen?” Cathy wird blass und reibt sich unbehaglich die Arme. “Was haben Sie denn nicht verstanden, als ich Ihnen den Befehl gab, das Kind ins Bett zu stecken?” Er sollte früh schlafen gehen? Und das an Weihnachten. Nachdenklich runzelt Michael die Stirn. “A-aber, Sir, ich … Ich dachte …” “Seit wann soll das Personal denken?” entgegnet der Hausherr. “Ich befehle und Sie führen diese Befehle aus. Verstanden?” Cathy nickt betreten. Michael drückt sich an die Wand im Schatten hinter seinem Vater. So kannte er seinen Vater gar nicht. Was stimmte nur nicht? Und wo, verdammt, war Mummy? “Da Sie ja scheinbar nicht dazu in der Lage sind, werde ich diese Aufgabe heute einmal für Sie übernehmen.” bietet er mit gespielter Milde an. Cathys Blick fliegt zu dem Kind. Sucht sein Einverständnis. Michael nickt traurig. So hatte er sich den Weihnachtsabend sicher nicht vorgestellt. Irgendetwas war geschehen und sicherlich wird er gleich erfahren was. Mister Thompson dreht sich um, legt seine große Hand auf Michaels Schulter und führt ihn aus der Küche. “Gute Nacht, Michael.” ruft Cathy ihm noch freundlich nach. Schweigend gehen Vater und Sohn den Gang entlang, die Treppe hinauf, in das Arbeitszimmer seines Vaters im ersten Stock. Dort bedeutet er seinem Sohn in einem der Sessel vor seinem Schreibtisch platz zu nehmen. Michael tut wie ihm geheißen und setzt sich. Die Hände nervös knetend sieht er zu seinem Vater auf. Dieser geht langsam, schweigend im Zimmer auf und ab. Muss er noch die richtigen Worte finden? Doch da unterbricht er Michaels Gedanken und sagt, “Du fragst dich sicherlich, wo deine Mutter ist.” Der Junge nickt. “Nun ja, sie ist … weg.” Weg? Mister Thompson sieht seinen Sohn mit erhobener Augenbraue an. “Du willst gar nicht wissen, wohin?” “D-doch.” flüstert das Kind. Thompson nickt gnädig. Er geht zum Kamin, in dem trotz des Umstandes, dass am Weihnachtsabend dieses Zimmer sicherlich nicht genutzt wird, ein prasselndes Feuer lodert und stiert in die Flammen. “Deine Mutter hat sich dazu entschlossen, mich zu verlassen.” Was? “Was gleichbedeutend ist, dass sie auch dich zurücklässt. Ich habe dich nun am Hals. Dies ist eine Tatsache, die, das kannst du mir glauben, nicht nur mich verstimmt. Aber deine Mutter bildet sich eben ein, als Partnerin an meiner Seite unglücklich zu sein. Weiß der Himmel, wer ihr diesen Floh ins Ohr gesetzt hat? Fakt ist, so ist es nun einmal und wir müssen lernen, das Beste aus der Situation zu machen.” Mummy war weg? Sie hat ihn allein gelassen? Allein bei ihm? “Du sagst gar nichts dazu?” stellt sein Vater fest. “So habe ich im ersten Moment auch reagiert, als sie mir heute Nachmittag ihren Entschluss mitgeteilt hat.” “Wo ist Mummy denn hin?” flüstert Michael. Sein Gegenüber zuckt die Schultern. “Auch das weiß nur Gott allein. Sie hat um eine Unterredung gebeten und gleich danach war sie weg. Da ich bis vorgestern verreist war, habe ich nicht mitbekommen, dass sie ihre Sachen bereits hat abholen lassen. Ein Punkt, über den ich mich mit Cathy noch unterhalten muss.” Der letzte Satz war nur noch ein Flüstern. “Warum denn mit Cathy?” will Michael wissen. Sein Vater sieht ihn an. “Ich bin mir ihrer Loyalität mir gegenüber nicht mehr sicher. Oder hat sie dir etwa etwas von Mutters Auszugsplänen gesagt?” Michael schüttelt traurig den Kopf. “Nein.” “Siehst du.” Sein Vater nimmt ihm gegenüber platz. “Nun gut. Fortan ist das hier ein Männerhaushalt. Wir werden es schon schaffen. Nur für dich werde ich mir etwas einfallen lassen müssen.” Michael horcht auf. “F-für m-mich?” stammelt er. “Hör mit dem Gestammel auf!” donnert sein Gegenüber streng. “Ein echter Mann artikuliert sich anständig.” Der Junge nickt stumm und sieht auf seine im Schoß gefalteten Hände. “Du darfst nun gehen.” Folgsam erhebt er sich und geht langsam zur Tür. “Gute Nacht, Michael.” “Gute Nacht, Vater.” London - 14. Juni 2019 "London.” Seufzend saugt die junge Frau mit geschlossenen Augen die Luft ein. Amüsiert betrachtet Anthea ihre Freundin. “Mein ganzes Leben schon träume ich davon, hierherzukommen." flüstert Rose. “Ich weiß.” Liebevoll streichelt ihre beste Freundin ihr mit der Hand über den Rücken. “Und damit wir deine Traumstadt auch endlich erkunden können, brauchen wir jetzt ein Taxi.” ruft sie ihr in Erinnerung. Rose sieht sie an. “Stimmt. Das Koffer-Monstrum loszuwerden, steht ganz oben auf meiner Liste.” “Du hättest ja nicht so viel einzupacken brauchen.” murmelt Anthea und sieht sich suchend nach einem der typischen schwarzen Taxis um. “Da!” ruft sie und deutet mit der freien Hand in eine bestimmte Richtung. Rose folgt ihr kaum, dass sie sich in Bewegung gesetzt hat und zerrt ihren riesigen pinken Rollkoffer hinter sich her. Der Fahrer sieht die beiden Frauen kommen und ist sogleich behilflich, das Gepäck in seinen Kofferraum zu verstauen. Kurz darauf sind sie auf den kurzen Weg in Richtung Whitechapel. Kaum dass die jungen Frauen im Hotel ihr Zimmer bezogen und das Gepäck abgestellt haben, sind sie auch schon wieder unterwegs. London wartete auf sie. Und sie konnten kaum erwarten all die geheimnisvollen Gassen, die aufregenden Touristenhochburgen und das urige, das typische London kennenzulernen. “Wie gut du es doch hast.” seufzt Rose und lässt den Blick über die Themse wandern. “Wieso?” fragt Anthea neben ihr. Ihr schmaler Rücken lehnt an dem eisernen Geländer. “Na, weil du das alles hier …” Rose macht eine ausholende Geste. “ … ganze zwölf Monate hast genießen dürfen.” Ihre Freundin verdreht die Augen. “Ach her je! Das ist doch ewig her.” “Ein paar Jahre.” gibt Rose zu. “Trotzdem. Du konntest hier leben. In dieser aufregenden Stadt.” “Du hast doch noch gar nichts gesehen.” lacht ihre Freundin und dreht sich nun ebenfalls zum Wasser. “Das hat gereicht, um zu wissen, dass ich einen großen Fehler begangen habe, als ich damals nicht mitgekommen bin.” “Dafür warst du in Paris.” Rose schnaubt. “Da war ich zum Beispiel noch nie.” “Paris ist völlig überbewertet.” urteilt Rose abfällig. Da war sich Anthea nicht so sicher. Freundschaftlich legt sie ihren Arm um die Schultern ihrer Freundin. “Du tust ja so, als ob du demnächst in der Versenkung verschwinden wirst.” Rose sieht ihr ins Gesicht. “Ich heirate.” “Ja. Genau. Und ihr werdet zusammenziehen, verreisen, eine Familie gründen.” lacht Thea. “Eine aufregende Zeit liegt vor dir. Da werde ich ganz neidisch.” Rose schnaubt. “Wenn es das ist, was du willst, müsstest du eben mal mit uns ausgehen.” Ihre Freundin lässt sie los und legt die Hände stattdessen auf das Geländer. “Ich weiß, was jetzt wieder kommt. Du hast keine Zeit.” spricht Rose weiter. “Ehrlich, Thea, du musst mehr unter Leute!” “Ach wirklich?” sagt diese. “Ich bin ganz zufrieden, wie es ist.” “Wirklich?” Zum Schein nickt sie zustimmend. “Ja.” “Das glaube ich dir nicht.” “Tu es oder lass es bleiben.” Ihr Gegenüber zuckt die Schultern. “Ich weiß es besser. Ich brauche keinen Mann, um glücklich zu sein.” “Auch das glaube ich, wie du ja weißt nicht.” widerspricht ihre Freundin. “Rose.” seufzt Anthea genervt. “Ehrlich. Alles ist gut. Ich freue mich für euch und bin glücklich, so wie es ist.” Eine Weile sehen die beiden schweigend ein paar Kajaks zu, die auf den dunklen Wellen gleiten. “Na, vielleicht hält London die ein oder andere Überraschung für dich parat?” “Fängst du schon wieder davon an?” Als hätte sie den Einwand nicht gehört, fährt Rose fort, “Oder du trifft auf meiner Hochzeit einen schnuckeligen Typen?” Anthea streicht sich eine verirrte Locke hinter das Ohr. “Wer weiß.” murmelt sie und sieht zum London Eye. Rose folgt ihrem Blick. “Wollen wir fahren?” “Was? Womit?” “Das Riesenrad.” “Da wird eine ewig lange Schlange davor sein.” mault Anthea. “Dann bestellen wir die Karten eben online und gehen in den nächsten Tagen.” freut sich Rose und stößt sich vom Geländer ab. “Komm! Ich hab` Hunger.” In der Nähe ihres Hotels in der Aldgate High Street gegenüber der Whitechepal Galerie werden sie fündig. Das Café ist niedlich. Klein aber fein. Eine freundliche Bedienung fragt, kaum, dass die Frauen auf der Außenbestuhlung platz genommen haben nach deren Wünschen. “Mein Hunger hält sich, obwohl ich seit unserem Abflug heute Morgen in Berlin nichts mehr gegessen habe in Grenzen.” überlegt Anthea laut. Rose dagegen scheint extrem hungrig zu sein, demnach zu urteilen, was sie alles der Bedienung diktiert. Entspannt lehnt Anthea sich zurück und schaut in den strahlend blauen Junihimmel. "Ist es nicht seltsam?", murmelt sie träumerisch. "Was denn?" "Man nimmt doch gemeinhin an, dass es in England immer regnet." Ihr Blick trifft den ihrer Freundin. Rose nickt. "Aber in all den Monaten, in denen ich in dieser Stadt gelebt habe, hat es kaum geregnet." vollendet die eine ihre Gedankengänge. "Weißt du, ich habe mal gelesen, dass das ein Trugschluss ist. In Rom zum Beispiel soll es im Schnitt mehr regnen als in London. Erst recht in Zeiten des Klimawandels." Rose zwinkert ihrer Freundin neckisch zu. “Stimmt, so etwas habe ich auch schon einmal gelesen.” Die Bedienung kehrt zurück und bringt die Getränke. Eilig greifen beide, sobald sie wieder weg ist nach ihren Gläsern. "Ich habe einen solchen Durst. Das muss an der Hitze liegen." stöhnt Anthea. "Ja, sicher.” Beide nehmen einen Schluck. “Warte!” ruft Rose da plötzlich. “Was ist?” Erschrocken starrt sie ihr Gegenüber an. “Lass uns anstoßen!" schlägt sie vor und erhebt ihr Wasserglas. "Mit Mineralwasser?", fragt ihre Freundin halb skeptisch, halb erfreut. "Klar doch. Wenn wir uns bei dieser Hitze Sekt einflößen, schaffen wir unser heutiges Programm nicht mehr." lacht Rose. "Auf meinen letzten Urlaub in Freiheit!" Mit erhobenen Glas stimmt sie ein. "Auf deine Freiheit." Beide trinken einen weiteren Schluck. Interessiert fragt Anthea, "Was hast du eigentlich für heute noch geplant?" Mit einem flauen Gefühl im Bauch, denn sie ahnt, dass ihre Freundin gleich heute damit beginnen möchte. Sie, ihre stille Freundin unter die Haube zu bringen, wartet sie die Antwort ab. "Ich will in den Tower." Begeistert wie ein kleines Kind klatscht Rose in die Hände und strahlt ihr Gegenüber an. "Echt jetzt? Heute noch? Da sind doch auch so ewig lange Schlangen." stöhnt ihre Freundin. "Ach komm schon!", bettelt Rose. Nachdenklich mustert Anthea sie eine Weile, bis sie schließlich zustimmt, "Also gut. Dann lass uns jetzt schnell was essen und dann los. Ist ja nicht weit von hier aus. Nur die Straße runter." Erfreut klatscht Rose erneut in die Hände."Eben." Nachdem Salat und Pizza aufgegessen sind, machen sie sich auf den Weg. Nur die Straße runter ist dann doch weiter als gedacht. Was auf der Karte so kurz aussieht, ist in einer Stadt wie London doch ein gutes Stück zu Fuß. Dennoch taucht bald vor ihnen, den breiten Fluss im Hintergrund, die bekannte Silhouette des Tower vor ihnen auf. Kaum stehen sie wieder auf der Straße, sehen sie sich nach einer U-Bahnstation um. "Dort drin war es so spannend, dass ich gar nicht bemerkt habe, wie viel wir heute gelaufen sind. Mir tun die Füße weh!" heult Rose theatralisch und gestikuliert wild in der Luft herum. "Reg dich ab, Dramaqueen! Da drüben ist die Tube." grinst Anthea und deutet mit dem Kinn auf das typische runde blau, weiß, rote Schild. Rose grinst schief, hakt sich bei ihr unter und gemeinsam gehen sie zu der U-Bahnstation. Später im Hotel schafft es Rose gerade noch, sich in ihr Bett zu schleppen. Sofort lässt sie sich darauf fallen und kaum in der Waagerechten, ist sie auch schon eingeschlafen. Neckisch grinst Anthea in sich hinein. "Und du willst die Nächte durchfeiern? Wohl kaum." Im Gegensatz zu ihrer Freundin möchte sie morgen früh nicht wie ein Pandabär aussehen. Also geht sie hinüber ins Badezimmer. Duscht und schminkt sich ab. Abschließend wirft sie einen prüfenden Blick in den Spiegel. Ihre langen roten Locken fallen locker auf ihre Schultern. Mit wachen grünen Augen, den Mund zu einem glücklichen Lächeln verzogen blickt sie sich selbst entgegen. Gerade als sie sich entkleidet hat, um sich für die Nacht umzuziehen, poltert es laut im Flur vor dem Zimmer. Sie hält inne und lauscht. Was war das? Wer macht zu nachtschlafender Zeit einen solchen Lärm? Ein weiteres Poltern hallt durch die Stille. Neugierig geworden wickelt sie sich kurzerhand ein Handtuch um den Körper und eilt zur Tür. Vorsichtig öffnet sie diese und späht hinaus in den Flur. Die in regelmäßigen Abständen an Wänden angebrachten Wandleuchtern verströmen warmes Licht, das auf die bordeauxroten Läufer fällt. Alles zusammen bildet ein stimmiges, wohliges Bild. Jedoch bis auf die zierlichen Beistelltischchen und die Blumenarrangements darauf, ist der Flur leer. Links vor ihr klappt gerade die Tür. Ob da hin gerade der Randalierer verschwunden ist? Mit sich ringend, ob sie hinausschlüpfen und an der Tür nebenan lauschen sollte verharrt sie einige Augenblicke. Schließlich entscheidet sie sich dafür, es gut sein zu lassen und selbst ebenfalls ins Bett zu gehen.

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