5. Kapitel

535 Words
Filmriss Das Klingel eines Handys weckte mich. Stöhnend drehte ich mich auf die Seite und vergrub mein Gesicht im Kopfkissen. Ich hatte höllische Kopfschmerzen. Anscheinend ist es gestern nicht bei einem Becher Bier geblieben. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Das nervtötende Klingeln hatte immer noch nicht aufgehört, darum streckte ich meine Hand verschlafen nach rechts aus und tastete nach dem Handy. Doch anstatt das harte Holz des Nachttisches unter meinen Fingern zu spüren, berührte ich weiche Haut. Erschrocken riss ich meine Augen auf und blickte in das schlafende Gesicht von Ben. Fuck! Hatte ich etwa....?! Nein! Ich konnte doch nicht ernsthaft meine Jungfräulichkeit an Ben verloren haben. Mir blieb das Herz stehen und ich stöhnte genervt. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Und noch dazu konnte ich mich nicht einmal daran erinnern. Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Hand immer noch auf seiner Brust lag. Seiner muskulösen, breiten, durchtrainierten Brust... Plötzlich machte Ben die Augen auf und schaute mich an. Schnell zog ich meine Hand weg und zog die Decke enger um meinen Körper, da ich ja nackt war. Als er das bemerkte, bildete sich ein Bad Boy-Lächeln auf seinem Gesicht und er fuhr mir über die Wange. Mit rauer Stimme meinte er:„ Gut geschlafen?" Obwohl sich jede einzelne Faser in meinem Körper dagegen sträubte, rutschte ich ein Stück von ihm weg. Dann gestand ich ihm:„ Ich glaube schon. Aber ich kann mich an überhaupt nichts erinnern." Ben begann zu lachen und meinte:„ Mir geht es genauso. Aber egal. Ich würde jetzt gerne weiterschlafen, also bitte mach dein Handy aus." Ben schloss wieder die Augen, doch als ich mich nicht rührte, machte er sie wieder auf. Fragend zog er eine Augenbraue hoch und meinte:„ Wenn du willst, kannst du dann auch gleich gehen. Es war nett mit dir eine Nacht zu verbringen, aber ich habe kein weiteres Interesse an dir. Also....!" Er deutete auf die Tür und schloss dann wieder die Augen. Geschockt blickte ich ihn an und versuchte das eben Gesagte zu verdauen. Das also war ich für ihn. Ein billiger One-Night-Stand. Ich konnte es nicht fassen. Zornig setzte ich mich auf und zog meine Sachen an. Dann nahm ich mein Handy und verließ das Zimmer. Eilig ging ich die Treppe hinunter und vorbei am Wohnzimmer. Überall lagen leere Bierdosen, Becher und schlafende Menschen herum. Angewidert starrte ich sie an. Doch dann kam mir ein Gedanke. Eigentlich war ich ja nicht besser als sie. Gehe auf eine Party, betrinke mich vollkommen und habe dann s*x mit einem fremden Jungen. Nein, nicht einem fremden Jungen. Ben Packer. Meinen Schwarm. Ein absolutes Arschloch. In diesem Moment kam ich mir so unfassbar dreckig vor. Schnell verließ ich das riesige Haus und war froh, dass Stella und ich am Vorabend mit getrennten Autos gekommen waren. Schnell ließ ich mich auf die weiche Ledergarnitur sinken. Ich startete den Motor und drehte die Musik voll auf. Ich musste mich vom Denken ablenken. Zum Glück war es erst 6 Uhr morgens, so dass meine Eltern noch schliefen, als ich mich leise in mein Zimmer schlich. Kaum dass die Zimmertür hinter mir ins Schloss fiel, begannen die Tränen zu fließen. Was hatte ich nur getan?
Free reading for new users
Scan code to download app
Facebookexpand_more
  • author-avatar
    Writer
  • chap_listContents
  • likeADD