Die Sonnenstrahlen kitzelten auf meinem Gesicht. In was für einem Film war ich nun gelandet? Willkommen im einzigartigen Leben der Brooklyn Stone. Herzlich Willkommen! Gähnend öffnete ich die Augen, worauf mein Wecker auch schon begann zu klingeln.
Also es war weniger mein Wecker, mehr mein Handy. Ich stellte also den Wecker aus und schlug die Bettdecke bei Seite. Willkommen an einem 'wunderschönen' Schultag.
Schließlich stand ich auf und lief zu meinem Kleiderschrank. Bloß keinen Blick in den Spiegel wagen. Den Anblick laßen wir uns jetzt mal erspart.
So öffnete ich also die Türen meines gewaltigen Kleiderschranks.
Manchmal war es nervig Tochter eines Modeimperiums zu sein. Manchmal.
Mein Blick fiel auf die Jogginghose. Wie gerne ich diese jetzt anziehen würde, doch ich musste verzichten und suchte weiter. Es wäre toll, wenn es so leicht, wie in den ganzen Teenfictions gehen würde. Verzweifelt ließ ich mich auf mein Bett fallen und beschloss erst mal frühstücken zu gehen und meine Gehirnzellen anzuschalten.
Mit nackten Füßen durchlief ich unser Haus und kam in der Küche an.
Haferflocken, wie immer oder was anderes? Die Frage war nur was anderes? Also beließ ich es, wie meistens, bei Haferflocken. Diese füllte ich in eine Müslischale.
Dann verteilte ich noch ein paar Leinsamen und einen Spritzer Honig darauf und goss Milch auf. Wenigstens wars gesund. Halb schlafend schaufelte ich die Schüssel aus und war dann gezwungen hoch zu gehen. Zu erst putzte ich mir die Zähne, wo erneut Erinnerungen an den gestrigen Tag hoch kamen.
Lindsay musste sich kaputt lachen, als ich ihr von der Sache mit den Alligatoreiern erzählte. Doch verübeln konnte ich hier das nicht. Lindsay hatte sich am gestrigen Tag für ein helles weißblond, wie die Model es hatten, entschieden und ich musste sagen, dass das echt hammermäßig aussah.
Nach dem Zähneputzen, betrat ich mein Zimmer und wusste, dass ich nicht mehr allzu viel Zeit zur Verfügung hatte. Deshalb schnappte ich mir zu erst eine Shorts/Hotpans im Used Look und danach dunkelgraues Top mit meinem Wappen. Der Kreuzung aus B und P.
Darüber zog ich ein Jeanshemd, welches eh nicht lange auf meiner Haut liegen würde.
Zufrieden mit meinem Anblick, was komisch war, da sonst bei spontaner Klamottenwahl nichts Gutes rauskam, kämmte ich mir die blonden Haare und ließ sie wie immer locker über meine Schultern fallen. Ich konnte mit Stolz sagen, dass ich erst einmal in meinem gesamten Leben einen Dutt getragen hatte und ich war 17 und das sollte es was heißen. Es sollte heißen, dass ich mit nicht offenen Haaren schrecklich aus.
Ich übertrieb nicht! Definitiv nicht.
Anschließend schnappte ich mir mein Handy und ging den Flur entlang, die Treppen hinunter und setzte mich auf die Kommode unten. Dann schnappte ich mir meine Nike's und schlüpfte in sie. Dann kamen Maddy und Ally auch schon hinunter. In der Hand hatten sie ihre Umhängetaschen, die sie momentan für die Schule benutzen. Die Beiden hatten sie selbst designt. Mich hatte dieses Designergen wohl übersprungen.
Anschließend schnappte ich mir meinen schwarzen Rucksack uns warf ihn mir über die Schultern. Die Twins schlüpften in ihre Schuhe und waren dann ebenfalls bereit.
,,Können wir?", fragte ich, um noch einmal sicher zu gehen. Die Beiden nickten und ich lief als erste aus dem Haus in Richtung des Range Rover, den wir meisten für den Weg in die Schule benutzen. Ich warf mich auf den Fahrersitz und startete bereits den Motor. Maddy sprang, wie fast immer, auf den Beifahrersitz und schnallte den Gurt, wie Ally um sich.
Dann drückte ich auf das Gaspedal. Lindsay wohnte nur zwei Wohnsiedlungen von uns, weshalb wir in 3 Minuten bereits vor der Einfahrt standen und Lindsay hinten in den Wagen sprang.
,,Hello Guurls", begrüßte uns die nun Blondine grinsend.
Ich erwiderte bloss grinsend.
Nachdem ich den Motor gestartet hatte, kam Lindsay bereits mit den ersten Schlagzeilen.
,,Heute soll ein Neuer an die Schule kommen", erzählte sie begeistert, worauf ich sie nur skeptisch beäugte. ,,Angeblich soll er in euren Jahrgang gehen", kommentierte nun Maddy enttäuscht. ,,Woher weißt du davon?", fragte ich sie verwirrt, denn schließlich war sie 3 Jahrgänge unter mir. ,,Gerüchte", grinste sie unschuldig, worauf ich den Kopf schüttelte.
Ein Bad Guy mehr oder weniger würde auch nicht auffallen. Schließlich parkte ich den Wagen auf dem Parkplatz der Schule. Lässig stiegen wir aus dem Wagen und trennten uns.
,,Chemie, mal sehen, ob er kommen wird", schwärmte Lindsay grinsend.
,,Übertreib mal nicht", meinte ich skeptisch.
,,Uh, schau mal da ist Anthony Hawkins", grinste nun Lindsay breit und sah verträumt zu ihm. Darauf verdrehte ich die Augen.
Vielleicht entsprach ich dem Klischeemädchen, doch dann gab ich den Anderen Recht.
Jungs sollten keine Bedeutung haben. Sie waren männliche Geschöpfe, die dazu neigten Herzen zu brechen und ekelhaft zu stinken. Sie wurden nur für die Fortpflanzung vorgesehen, also waren sie unnötig.
Nun betraten wir das Gebäude der Schule. Einige sahen mich respektvoll an.
Es gab das Gerücht, dass ich Fights mache und das ich dieses Logo aus B und P nahm.
Nur die Wenigstens wussten, dass es stimmte. Durch die Fights hatte man noch mehr Respekt erhalten, als zuvor, was recht amüsant ist, wenn man bedenkt, dass viele Angst vor mir haben. Doch schließlich war ich nicht das Bad Girl, das unschuldige Leute umher warf oder den Lehrer ins Gesichts spukte. In der Schule war ich meistens...
ich hasste diesen Begriff... ein Good Girl. Anwidernd.
Wir liefen also zu den Chemieräumen. Einige Schüler hatten sich bereits davor versammelt. ,,Ich werde es nie kapieren. Warum haben so viele Angst vor dir und dadurch auch von mir?", fragte Lindsay unschlüssig, als wir an der Tür zum Raum ankamen.
Sie kannte mein Geheimnis nicht.
Nach der Schule war ich echt froh, dass uns dieser 'tolle' Neue nicht begegnet war.
Maddy und Ally hatten heute länger Schule, weshalb ich mit Lindsay, die mal wieder über Anthony schwärmte. Zum Kotzen. Ich sage es.
Als wir am Auto ankamen, war ich froh, dass wir nun endlich von hier verschwinden würden. Ich fuhr gerade an der Einfahrt zum Pausenhof vorbei, als Lindsay panisch aufschrie und mein Herz einen Aussetzer machte.
,,Was zum Teufel?", fragte ich erschrocken. ,,Ich habe ihn gesehen!", erzählte Lindsay in Trance. ,,Wen? Leonardo di Cabrio? Dann müssen wir drehen", erwiderte ich gelangweilt. ,,Wesley Parker", antwortete Lindsay neben mir wieder völlig klar.
,,Und ich dachte es wäre etwas Besonderes gewesen. Wer ist das?", fragte ich in konzentrierter Stimmlage. ,,Der Neue. Wusstet du, dass es das Gerücht gibt, dass er mit Zweitnamen Easton heißt?", fragte mich Lindsay vollkommen ernst.
,,Bis eben wusste ich nicht mal von seiner Existenz, also wie soll ich..?", erwiderte ich genervt und sah gebannt nach draußen.
,,Ach stimm, also ich stelle ihn dir mal vor", begann Lindsay begeistert, doch ich unterbrach sie noch rechtzeitig: ,,Wenn dann stellt er sich vor."
Lindsay nickte, murmelte etwas leise und ihr Blick fiel nach draußen.
Manchmal benahm sie sich, wie ein Kleinkind. Sie benahm sich so, wenn es um das bekannt gehasste männliche Geschöpf ging.